Die hochallergene Pflanze Ambrosia breitet sich in Deutschland weiter aus. Im Vorfeld des internationalen Ambrosia-Tages am 27. Juni wies das Julius-Kühn-Institut (JKI) vergangene Woche auf Studien hin, wonach im Jahr 2050 die Konzentration von Ambrosiapollen im Bundesgebiet vier Mal so hoch sein wird wie heute. Die Pollen können schon in geringen Mengen heftige allergische Reaktionen beim Menschen auslösen.
Am Aktionstag gab es dieses Jahr erstmals bundesweite Aktionen gegen die weitere Ausbreitung der Pflanze. Zusammen mit dem JKI zeigten das Umweltbundesamt (UBA), die Freie Universität Berlin und die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) Bekämpfungsmöglichkeiten auf.
UBA-Präsidentin Maria Krautzberger appellierte an alle Gartenbesitzer, die Pflanze den Behörden zu melden oder die Ambrosia selber zu entfernen. In der Schweiz und Ungarn seien Landbesitzer sogar gesetzlich verpflichtet, das Aufblühen der Pflanze durch rechtzeitiges Ausreißen zu verhindern, erklärte Krautzberger. In Deutschland wäre eine solche gesetzliche Verpflichtung auf Bundesebene noch zu diskutieren.
In wärmeren Ländern wie Ungarn, Italien oder Frankreich, ist Ambrosia laut JKI schon seit längerem verbreitet. Infolge des Klimawandels rechneten Fachleute damit, dass sich die Pflanze auch in Deutschland weiter ausbreite.
Neben ihrer allergenen Wirkung könne Ambrosia als Ackerunkraut in bestimmten landwirtschaftlichen Kulturen Probleme bereiten, beispielweise bei Sonnenblumen in Ungarn, berichtete das JKI. In Deutschland wachse die Pflanze vermehrt in Hausgärten, auf Brachen, Äckern und Schnittblumenfeldern. Auch Baustellen, Straßen- und Feldränder seien betroffen. Einige Kommunen bekämpften das Gewächs in Deutschland bereits systematisch, Berlin beispielsweise mit Hilfe sogenannter Ambrosia-Scouts.