Zwar hat es in der letzten Nacht im Westen etwas geregnet, der Hessische Bauernverband warnt aber weiterhin vor Ernteverlusten von 30 % bis hin zum Totalausfall bei einigen Kulturen aufgrund der Trockenheit. Es gebe inzwischen sichtbare Schäden auf den hessischen Wiesen und Feldern.





„Wir haben große Sorge, mit welchem Futter wir unsere Tiere im kommenden Winter versorgen sollen. Insbesondere der fehlende Grünlandaufwuchs wird im Milchviehbereich zu enormen zusätzlichen Futterkosten für die Betriebe führen“, äußerte sich Bauernpräsident Friedhelm Schneider am Mittwoch besorgt.



Auch eine Beregnung der Flächen könne da nur bedingt weiterhelfen. Diese findet im Sonderkulturbereich zwar statt, ist aber für die Betriebe mit zusätzlichen Kosten von bis zu 500 Euro je Hektar Fläche verbunden. Kosten, die die Betriebe häufig nicht über einen höheren Verkaufspreis gedeckt bekommen. Für die Getreide- und Grünlandflächen hingegen wäre eine Beregnung nur schwer umsetzbar und vor dem Hintergrund der aktuell niedrigen Preissituation auch völlig unrentabel.



„Wenn in den kommenden Tagen der angesagte Regen ausbleibt, wird sich auch beim Wintergetreide die Situation deutlich verschärfen. Wir Landwirte stehen derzeit ohnehin unter einem enormen Preisdruck durch den Lebensmitteleinzelhandel und dies flächendeckend über all unsere Produkte hinweg! Wenn uns jetzt auch noch die Ernte wegbricht, wird dies den finanziellen Druck auf unsere Betriebe weiter erhöhen“, so Schneider abschließend.