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Pflanzenschutzempfehlungen vom 18.5.2016

Zwischenbehandlung im Weizen, Mais unkrautfrei halten, NAK in Rüben schieben, Läuse im Sommergetreide ausschalten

Lesezeit: 8 Minuten

(in Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW)


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Aktuelle Situation


Am Mittwoch steigen die Temperaturen deutlich. Oft ist es freundlich, Schauer gibt es vor allem im Westen. In der zweiten Wochenhälfte hält sich warme Luft in der Nordhälfte. Dort wechseln sich Sonne, einzelne Schauer und Gewitter ab. Im Süden regnet es vor allem am Donnerstag. Die Temperaturen erreichen 10°C.

Am Wochenende soll es tendenziell noch etwas wärmer werden. Im Süden und Osten sind Werte um 25°C möglich. Diese Wetterlage hält aber nur kurz an. Aus Westen rückt eine Wetterfront näher, die am Samstag voraussichtlich kühlere Luft mit Regen bringt. Diese könnte dann im Verlauf des Wochenendes auch den Süden und Osten erreichen. 


Regen ungleich verteilt


Die Niederschlagsmengen sind in Deutschland derzeit ungleich verteilt. So hat es seit dem 1. April in der Region um München über 100 mm geregnet. Dagegen sind in vielen Teilen von Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wie z.B. in Magdeburg, nicht einmal 20 mm gefallen. Dadurch ist der Krankheitsdruck bzw. Trockenstress sehr unterschiedlich ausgeprägt.







Herbizideinsatz Mais: Jetzt geht’s los!


In den meisten Regionen sind die Maisreihen jetzt sicher erkennbar. Wer früh um den 10. April gesät hat, sollte den Feldaufgang trotzdem kontrollieren. Je nach Saatgutpartie sind Pflanzen teilweise ausgefallen. Einzelne Körner liegen dann ungekeimt im Boden.

Trotz der teilweise trockenen Bodenbedingungen muss man in Beständen mit hohem Unkrautdruck jetzt behandeln. Mit ansteigenden Temperaturen sind nun wieder günstige Bedingungen für Herbizidbehandlungen im Mais gegeben. Bis zum 2- bis 3-Blattstadium des Maises kommen Sie in der Regel mit halber Aufwandmenge der bekannten Packkombinationen aus. So können Sie z.B. 1,0 l/ha Laudis + 0,75 l/ha Aspect einsetzen (Laudis Aspect Pack). Stehen auf Ihren Flächen größere, alte Unkräuter (Kamille, Ölrettich, Vogelmiere) empfiehlt sich die halbe Menge vom Zintan Platin Plus Pack. Die Peak-Menge sollten Sie dabei aber zu 100% nutzen.

Falls Sie später behandeln wollen, empfehlen sich 2/3 bis 3/4 der zugelassenen Pack-Mengen. In jedem Fall ist es wichtig, dass Sie zum 6- bis 8-Blattstadium des Maises die Bestände auf Nachaufläufer kontrollieren und gegebenenfalls ein zweites Mal behandeln. Für Nachbehandlungen mit Wirkung auch gegen Quecke und Winden eignet sich u.a. der Elumis P-Pack mit 1,25 l/ha Elumis + 20 g/ha Peak. Maister Power (1,25 bis 1,5 l/ha) wirkt nicht gegen Winden, dafür aber etwas besser gegen Quecke, Ackerfuchsschwanz und Storchschnabel. Um die Wirkung auf Winden zu verbessern, empfiehlt es sich, 0,3 l/ha Certrol B mit in den Tank zu geben. Geht es nur um Winden und andere Kräuter ist 0,2 kg/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash preiswert und gut.




Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Im Weizen eine Zwischenbehandlung fahren


Wegen der ungleichen Niederschlagsverteilung ist auch der Krankheitsdruck regional sehr unterschiedlich. Landwirte im Süden haben Ihre Bestände in der Regel vor den letzten Niederschlägen um Pfingsten herum vorbeugend gegen Septoria behandelt. Wer nach sicheren Septoria-Infektionen (36 Stunden Blattnässedauer, Frühsaat) noch nicht behandelt hat, kann ein Carboxamid einsetzen. Bewährt haben sich z.B. 1,5 bis 1,7 l/ha Adexar oder 0,8 bis 1,0 l/ha Skyway Xpro oder Aviator Xpro. Hat der Weizen jetzt EC 37 erreicht, kommen Sie damit sicher bis zur Abschlussbehandlung.

In vielen Teilen Deutschlands ist der Weizen sehr gesund und der Ausgangsbefall mit Septoria gering. Wer vor über zwei Wochen letztmalig ein Fungizid gespritzt hat, kann jetzt mit einer kostengünstigen Zwischenbehandlung zu EC 37 den Weizen schützen. Die vorhergesagten höheren Temperaturen und leichten Niederschläge fördern Braunrost. Auch der Gelbrostdruck ist hoch.

Achten Sie in Stoppelweizen auf DTR. Für eine Zwischenbehandlung nur auf Roste empfehlen sich z.B. 0,5 bis 0,7 l/ha Epoxion/Rubric oder 0,7 l/ha Orius oder Fezan. Geben Sie zusätzlich 0,5 l/ha Achat mit in das Spritzfass, um DTR sicher in Schach zu halten. Kündigen sich höhere Niederschläge an, können Sie zusätzlich 1,0 l/ha Bravo oder 1,25 l/ha Amistar Opti zumischen, um vorbeugend gegen Septoria gewappnet zu sein.





Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!






In Roggen den Braunrost nicht vergessen


Die angekündigten höheren Temperaturen fördern Braunrost in Roggen. Kontrollieren Sie unbehandelte Bestände! Bei Befall empfehlen sich z.B. 1,25 l/ha Adexar + 1,25 l/ha Diamant oder 1,0 l/ha Seguris + 0,33 l/ha Alto.

Bereits behandelte Bestände sind für ca. 3 Wochen geschützt. Danach können Sie ab Blühbeginn die Abschlussbehandlung durchführen, um sicher bis zur Milchreife zu kommen.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!




Sattelmücken im Norden


Besonders auf schweren, tonigen Böden und bei Vorjahresbefall kann es zu einem erneuten Befall mit der Sattelmücke kommen. Gefährdet sind Stoppelweizen, Sommergerste und – weizen. Die Beratung in Schleswig-Holstein meldet aktuell Larven und bereits einzelne Puppen der Sattelmücken im Oberboden. Die sommerlichen Temperaturen der vergangenen Tage waren für den Mückenflug ideal. Finden Sie auf mehr als jedem fünften Halm die typischen roten, perlenschnurartig abgelegten Eigelege, empfiehlt sich eine Behandlung mit einem Pyrethroid, wie z.B. 150 g/ha Trafo/Lambda WG. Mit dieser Maßnahme behandeln Sie die schlüpfenden Larven. Führen Sie die Spritzung ca. 5 bis 7 Tage nach der Eiablage durch.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Sommergerste: Vorsicht Mehltau!


Bei ansteigenden Nachttemperaturen steigt der Mehltaudruck. In den Sorten Avalo, Grace und Catamaran tritt im Süden aktuell Befall auf. Ab Schossbeginn können Sie z.B. 0,2 l/ha Vegas oder Talius ausbringen. Mit Vegas bekämpfen Sie bereits vorhandenen Mehltau besser. Eine breitere Wirkung, z.B. gegen Zwergrost, erreichen Sie mit 0,6 l/ha Gladio.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!






Läuse in Winter- und Sommergetreide


Im Wintergetreide können Sie Läusebefall jetzt tolerieren. Nur bei starkem Befall (mehr als eine Laus pro Halm) empfiehlt sich eine Behandlung. In unserem aktuellen Versuch zeigt Pirimor (200 g/ha) die beste Wirkung gegen die im Bestand verteilt sitzenden Läuse. Pirimor schont die Nützlinge. Im Normalfall ist aber keine Behandlung nötig!.

Wichtiger ist die Kontrolle der Läuse im Sommergetreide! In diesen Beständen kann ein möglicher Virusübertrag noch ertragswirksam werden. Im Westen sind aktuell im Hafer viele Läuse anzutreffen. Im kleineren Sommergetreide erzielt man auch mit Pyrethroiden, wie z.B. 75 ml/ha Karate Zeon, noch eine ausreichende Wirkung. Geben Sie 5 kg/ha Epso Combitop und 1,5 l/ha flüssiges Mangannitrat mit in den Tank, um die Mikronährstoffversorgung abzusichern.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Rüben: Nächste NAK noch schieben?


Nur regional haben die Niederschläge die Böden durchfeuchtet, sodass die Bodenherbizide nun voll wirken können. Gleichzeitig zeigen einige Rüben durch den Temperaturwechsel ab Pfingsten Aufhellungen. Verstärkt zeigen sich diese nach blattaktiven Mischungen mit Debut oder Lontrel.

Warten Sie daher mit der nächsten NAK, um bei steigenden Temperaturen die Wirkung der vor Pfingsten eingesetzten Herbizide zu beurteilen. Falls nach der NAK 2 noch keine neuen Unkräuter aufgelaufen sind, können Sie die NAK 3-Behandlung noch etwas schieben. Tritt allerdings stärkerer Besatz an Hundspetersilie, Klette oder Windenknöterich auf, bringt die Zumischung von 0,5 bis 0,6 l/ha Rebell Ultra bei feuchten Böden eine Wirkverbesserung. Wer Rebell Ultra zumischt, kann die Metamitron-Menge leicht reduzieren. Beachten Sie unbedingt die Auflagen für Chloridazon-haltige Produkte! Auf Flächen mit höheren Besätzen an Storchschnabel sollten Sie dem Rebell Ultra 0,2 l/ha Spectrum hinzufügen. Verzichten Sie dann aber auf ein Additiv. Folgende Mischung empfiehlt sich gegen die oben genannten Unkräuter: 1,0 l/ha Betanal maxxPro oder 1,25 l/ha Belvedere Extra + 1,0 l/ha Goltix Titan + 0,5 l/ha Rebell Ultra + 0,2 l/ha Spectrum.

Geben Sie zu der Standardmischung (1,0 l/ha Betanal maxxPro + 1,5 l/ha Metafol) 0,6 bis 0,8 l/ha Betasana SC zu, um größere Melde zu kontrollieren. Dadurch erhöht sich die Blattaktivität. 






Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!






Erbsen auf Läuse kontrollieren


In diesem Jahr setzt der Läuseflug in Futtererbsen bereits jetzt ein. Im Westen tritt bereits Befall mit Erbsenblattläusen auf. Die Sauger sitzen hauptsächlich an den Triebspitzen. Die Erbsenblattlaus schädigt sowohl durch ihre Saugtätigkeit als auch durch die Übertragung von Virosen, wie z.B. Blattroll- oder Erbsenmosaik-Virus. Zur Kontrolle der Bestände legen Sie am besten ein weißes Blatt Papier oder Karton auf den Boden und schütteln an den darüber liegenden Pflanzen. Bei starkem Auftreten der versteckt sitzenden Läuse empfiehlt sich eine Behandlung mit z.B. 300 g/ha Pirimor (schont die Nützlinge).


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!



Das Telegramm dieser Woche finden Sie hier



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