Agrar-Staatssekretär Dr. Gerd Müller hat die Unternehmen der Pflanzenschutzindustrie aufgefordert, sich „der Öffentlichkeit zu stellen“. Anlässlich der Mitgliederversammlung des Industrieverbandes Agrar (IVA) kürzlich in Berlin erklärte Müller, auch diese Branche brauche heute die Akzeptanz in der Bevölkerung, um die Politik für Entscheidungen zu gewinnen.
Die Gesellschaft habe ein Auge geworfen auf Pflanzenschutz- und Düngemittel im Wasser, im Boden oder im Naturhaushalt insgesamt. Es sei breite öffentliche Meinung, dass im Hinblick auf Natur, Gewässerschutz und der Biodiversität noch mehr getan werden müsse. Unabhängig vom tatsächlichen Nutzen der Mittel sei die Zeit geprägt von der Kritik am chemischen Pflanzenschutz. Manchmal habe Müller den Eindruck, dass es kein Durchdringen mit wissenschaftlichen Argumenten gebe. Dabei sei die Welt ohne Pflanzschutz eine andere, aber keine bessere.
Der Staatssekretär verwies auf den Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, in dessen Zentrum der integrierte Pflanzenschutz stehe, der mittlerweile EU-weit und weltweit akzeptiert sei und nicht länger als „Feigenblatt“ des intensiven chemischen Pflanzenschutzes gelte. Der Aktionsplan stelle eine große Chance und Kommunikationsinstrument dar, mit dessen Hilfe Errungenschaften und der Nutzen des chemischen Pflanzenschutzes und das Pflanzenschutzes insgesamt gezeigt werden könnten. (AgE)