Seit 2009 ist der Anbau des gentechnisch veränderten Mais MON810 von Monsanto in Deutschland verboten. Auf EU-Ebene läuft allerdings derzeit ein Neuzulassungsverfahren, dass das deutsche Verbot aushebeln könnte. Als Vorbereitung darauf hat ein unbekannter Züchter in Sachsen-Anhalt einen Antrag beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit eingereicht und um Genehmigung einer Anbaufläche von 5 ha in Aschersleben- Schackstedt gebeten.
Laut dem Informationsdienst Gentechnik erfolgte der Eintrag in das Standortregister der Behörde jedoch „unter Vorbehalt“. Die Anbaugenehmigung für MON810 galt EU-weit bis 2007. 2009 stoppte die Bundesregierung den Anbau in Deutschland. Monsanto beantragte daraufhin eine Verlängerung um zehn Jahre, über die bis heute aber nicht entschieden wurde. Deshalb darf der Mais auf Grundlage der Erstzulassung von 1998 weiter angebaut werden – das geschieht allerdings nur auf sehr kleinen Flächen, die 2012 nur 0,12 % der Ackerfläche der Union ausmachten; vor allem in Spanien.
Sollte MON810 eine neue Zulassung erhalten, wären die nationalen Verbote zunächst ausgehebelt, erklärt der Informationsdienst weiter. Dann müssten die Regierungen erneut wissenschaftliche Studien vorlegen, um unter Verweis auf Umweltrisiken den Anbau zu untersagen. Wirtschaftliche oder ethische Argumente reichen nicht aus.