Auf intensiv gedüngtem Grünland verdunstet bis zu 15 % mehr Regenwasser als auf ungedüngten Flächen. Gleichzeitig ist die Menge des Wassers, das im Boden versickert und dort neue Grundwasservorräte bilden kann, um bis zu 50 % geringer. Zu diesem Ergebnis sind Wissenschaftler der Universität Göttingen im Rahmen des „GrassMan-Projekts“ in der Nähe der Ortschaft Silberborn im Solling gekommen; dort untersuchten die Forscher des Exzellenzclusters „Functional Biodiversity Research“ die Folgen einer intensiven Bewirtschaftung von Grünland unter praxisnahen Bedingungen.
Wie die Hochschule weiter mitteilte, wurden in den vergangenen 50 Jahren mehr als 70 % der Grünlandflächen in Mitteleuropa auf intensive Bewirtschaftung umgestellt. „Wir gehen davon aus, dass die Grundwasserbildung in diesen Regionen bereits messbar abgenommen hat“, erklärte der Leiter der Abteilung Ökologie und Ökosystemforschung der Universität Göttingen, Prof. Christoph Leuschner. Nach seiner Einschätzung könnte eine Abnahme der Niederschläge in den Sommermonaten, wie sie im Zuge der Klimaveränderungen für einige Regionen Mitteleuropas vorhergesagt wird, die Grundwasserbildung noch zusätzlich vermindern.
Laut Hochschulangaben arbeiten in dem Exzellenzcluster seit 2008 Forscher der Fakultäten für Forstwissenschaft und Waldökologie, für Biologie und für Agrarwissenschaften zusammen; das niedersächsische Landwirtschaftsministerium fördert das Projekt fünf Jahre lang mit insgesamt rund 3,7 Mio Euro. (AgE)