Grüne Farbe, würziger Geschmack - Portulak ist eine alte Kulturpflanze, deren Herkunft nicht mehr genau nachzuvollziehen ist. Als Kulturpflanze oder Wildgewächs findet man ihn heute überall auf der Welt. Da sich Portulak leicht über Samen vermehrt, ist er bei vielen Gärtnern und Landwirten nicht sehr beliebt, sondern als hartnäckiges Unkraut eher ein Dorn im Auge.

 

Portulak wurde schon vor Jahrtausenden in Indien als Gemüse und Heilpflanze genutzt. Zu uns kam er vermutlich bereits durch die Römer. Lange Zeit war er für die Mitteleuropäer aber eher unbedeutend. Erst ab dem 16. Jahrhundert wurde die Nutzung von Portulak als Gemüsepflanze nennenswert. Allerdings geriet er im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wieder in Vergessenheit. Erst in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Portulak in Feinschmeckerrestaurants wieder häufiger als teurer Exot serviert.

In anderen Teilen der Welt dagegen ist die lange Tradition von Portulak als Gemüse und Heilpflanze erhalten geblieben. Im südlichen Afrika, im Nahen Osten und in Zentralamerika ist Portulak fester Bestandteil nationaler Gerichte. Die Beliebtheit in wärmeren Ländern ist wahrscheinlich auf seine kühlende und durstlöschende Wirkung zurückzuführen.

 

Portulak ist eine einjährige Pflanze mit dickfleischigen, essbaren Blätter und Stängel. Die Kulturformen der Pflanze haben einen aufrechten und verzweigten Wuchs. Sie werden bis zu 40 cm hoch. Die Blätter sind je nach Sorte grün oder goldgelb.

Nicht zu verwechseln ist Portulak Portulaca oleraceamit dem Winterportulak Claytonia perfoliata,denn beim Winterportulak handelt es sich um ein ausgesprochen kälteresistentes Wintergemüse. Um eine Abgrenzung zwischen den beiden Arten zu schaffen, wird der wärmeliebende Portulak oft als „Sommer-Portulak“ bezeichnet.

 

Kulinarisch ist Portulak vielfältig einsetzbar. Als Gemüse oder Gewürz bereichert die Pflanze vielseitig die heimische Küche. Die jungen Blätter haben einen angenehm säuerlichen, salzig bis nussartigen Geschmack. Die älteren Blätter schmecken dagegen bitter. Roh wird die Gemüsepflanze als Zutat zu Salaten eingesetzt oder gedünstet als Gemüse verzehrt. Portulak kann aber auch wie Spinat kurz blanchiert und als Beilage zu verschiedenen Gerichten serviert werden. Als Gewürz verfeinert Portulak Brühen, Suppen, kalte und warme Saucen sowie Dips und Eiergerichte.

Auch die Blütenknospen sind essbar und können ähnlich wie Kapern genutzt werden.