Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) erklärt sich solidarisch mit dem Kampf der französischen Bauern gegen die weitere Ruinierung von Bauernhöfen und für kostendeckende Erzeugerpreise.
Die Forderung der französischen Berufskollegen nach einem Ende wettbewerbsverzerrender Leiharbeits-Strukturen in deutschen Schlachtkonzernen sei vollauf gerechtfertigt. Es gelte, europaweit - gemeinsam mit Gewerkschaften und gesellschaftlichen Bündnissen – eine faire Entlohnung auch der bäuerlichen Arbeit durchzusetzen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der stellvertretende AbL-Bundesvorsitzende Ottmar Ilchmann erinnerte an die gemeinsamen Aktionen von französischen und deutschen Milchbauern beim letzten Milchstreik: „Anders als viele agrarindustriell ausgerichtete und mit der Ernährungsindustrie verfilzte Bauernverbands-Funktionäre in Deutschland und auch in Frankreich betrachten wir die Bauern in anderen Ländern nicht als Konkurrenten sondern als Berufskollegen.“ Die Forderung französischer Bauernverbände wie der Confédération paysanne, rasch die ruinösen Milch-Überschüsse durch eine EU-weite Mengenregulierung abzubauen, decke sich mit den Forderungen vieler Milchbauern in der gesamten EU.
Ilchmann: „Die agrarindustrielle und perspektivlose Überproduktions-Strategie großer Genossenschafts- und Lebensmittelkonzerne mit dem Ziel einer Eroberung der Weltmärkte schadet in allen EU-Ländern und auch in den Export-Empfängerländern den bäuerlichen Betrieben.“ Ziel sei eine EU-weite bäuerliche Produktion nach dem Prinzip „Klasse statt Masse“, die sich im Wesentlichen auf den Bedarf des EU-Binnenmarkts beschränke - mit fairen gemeinsamen Regeln und hohen, gesellschaftlich akzeptierten EU-Standards in Ackerbau und Tierhaltung.
Hintergrund:
Französische Bauern blockieren deutsche Grenze (27.7.2015)