Eine Anhebung der Flächenprämien für den ökologischen Landbau in Sachsen-Anhalt ab 2015 hat Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens angekündigt. Der Minister begründete die geplante Aufstockung der Förderung damit, dass die Nachfrage der Verbraucher nach Ökolebensmitteln stetig wachse, doch der Anbau hinterherhinke.
Aktuell würden in Sachsen-Anhalt von etwa 370 Betrieben rund 54 200 ha ökologisch bewirtschaftet. „Das ist schon beachtlich, aber noch ausbaufähig. In unserem Land ist noch Potential für weitere Umstellungen auf Ökolandbau vorhanden“, sagte der Minister. Um die Branche weiter zu stärken und auszudehnen, sei eine entsprechende Förderung von entscheidender Bedeutung.
Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Europäische Union sind laut Angaben des Ressortchefs ab 2015 bei Neuanträgen Hektarprämien für Ackerland und Grünland von jeweils 230 Euro, für Gemüse von 405 Euro, für Dauerkulturen von 750 Euro sowie ein Kontrollkostenzuschuss von maximal 550 Euro pro Antragsteller vorgesehen. Die Prämie auf Grünland würde damit gegenüber der seit 2009 angebotenen Beihilfe um 60 Euro/ha steigen und bei Ackerland um 30 Euro/ha.
Die Förderung des Ökoanbaus nach den Richtlinien zur Förderung einer markt- und standortangepassten Landbewirtschaftung summierte sich 2013 Aeikens zufolge auf insgesamt rund 8,6 Mio Euro.
Der Minister wies auch darauf hin, dass die positive Entwicklung des Ökolandbaus durch hohe und steigende Kauf- und Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen behindert werde. Die rasante Entwicklung des Flächenbedarfs für Energiepflanzen habe eine verstärkte Flächenkonkurrenz zur Folge. Deshalb sei es wichtig, mit einem Maßnahmenbündel geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um den ökologischen Landbau in Sachsen-Anhalt nachhaltig zu fördern. So könnten Ökolandwirte auch an weiteren Förderprogrammen teilnehmen. Darüber hinaus werde versucht, die Vermarktungspotentiale des Ökolandbaus weiter zu erschließen. Zu den landwirtschaftlichen Betrieben kommen laut Magdeburger Agrarressort im Ökobereich noch 125 Verarbeitungsunternehmen sowie vier Betriebe, die Futtermittel aufbereiten, und 21 Handelsfirmen hinzu.