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Aggressive Bauernproteste im Herzen Athens

Mehr als 2000 Bauern von der Insel Kreta haben am Wochenende in Athen gegen die Regierung demonstriert. Für mehrere Tage wollen sie nun unter dem Schlachtruf "Kämpf, Bauer! Sie trinken dein Blut!" das Landwirtschaftsministerium belagern. Dabei ist es bereits zu gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.

Lesezeit: 2 Minuten

Mehr als 2000 Bauern von der Insel Kreta haben am Wochenende in Athen gegen die Regierung demonstriert. Für mehrere Tage wollen sie nun unter dem Schlachtruf "Kämpf, Bauer! Sie trinken dein Blut!" das Landwirtschaftsministerium belagern, berichtet Spiegel Online.


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Dabei sei es bereits zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Demonstranten seien mit traditionellen hölzernen Kampfstäben auf die Beamten losgegangen, als diese versuchten, die Traktoren im Zentrum zu stoppen. Die Polizisten zogen sich daraufhin zurück, da sie sich nicht Straßengefechte verwickeln lassen sollen.


Einige Bauern warfen später auch rauchende Kanister, Tomaten und Steine vor das Ministerium, woraufhin die Polizei mit Tränengas reagierte. Eine anfangs friedliche Demonstration verwandelte sich laut Medienberichten in ein Gefecht. Bis zum Mittag wurden vier Bauern festgenommen.


Hintergrund: Mehr Steuern und Sozialabgaben


Mit ihrem Protest wollen die Landwirte die Reformen stoppen, die die griechische Regierung auf Druck der EU-Länder umsetzen muss. Dazu gehören höhere Steuern und Sozialabgaben für die Landwirte. Bei einem Nettoeinkommen von 10.000 Euro waren bislang 2600 Euro Steuern und Abgaben fällig - ab 2017 werden es 7800 Euro sein, so der Spiegel. Die Regierung kontert dagegen, die Erhöhungen beträfen nur wenige: Fast 90 % der 350.000 griechischen Bauern verdienen offiziell weniger als 5000 Euro.


Die Blockade am Wochenende ist nur der jüngste Akt einer ganzen Reihe von Aktionen in den letzten Wochen: Tausende Bauern hatten wiederholt mit Schleppern den Verkehr auf etlichen wichtigen Straßen im ganzen Land zum Erliegen gebracht.


Nach dem turbulenten Wochenende sollen nun tausende weitere Bauern aus ganz Griechenland auf dem Weg nach Athen sein. Sie hätten Ministerpräsident Alexis Tsipras einen zweitägigen "Sturm auf das Parlament" angedroht. Tsipras selbst fürchte nun die Fernsehbilder protestierender Bauern.


Zur Wahrheit gehört laut dem Spiegel aber auch, dass Griechenlands einflussreiche Bauern seit Jahrzehnten Privilegien genießen, von denen andere griechische Arbeiter nur träumen können: Bauern erhielten lange eine Rente von 358 Euro, ohne dafür Beiträge leisten zu müssen. Auch heute müssten sie für eine lebenslange Rente von 305 Euro nur siebzehn Jahre lang arbeiten und Beiträge von weniger als 1000 Euro pro Jahr leisten. Beitragsfreie Renten würden jährlich ein Loch von 2,6 Mrd. Euro in die griechische Sozialkasse reißen, heißt es.


Eindrücke der Gewaltausbrüche hier in den Videos




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