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Agrarbündnis Bayern greift Bauernverband an

Als unhaltbare Polemik und Blockadepolitik bezeichnet das Agrarbündnis Bayern die Aussagen des bayerischen Bauernverbandes, dass intensive Bewirtschaftung und Agrarexporte aus Europa nötig sind, um den Hunger in der Welt zu verringern.

Lesezeit: 3 Minuten

Als unhaltbare Polemik und Blockadepolitik bezeichnet das Agrarbündnis Bayern die Aussagen des bayerischen Bauernverbandes, dass intensive Bewirtschaftung und Agrarexporte aus Europa nötig sind, um den Hunger in der Welt zu verringern.

 

„Die Landwirtschaft muss nicht intensiver werden, sondern wieder bäuerlicher und damit nachhaltiger und tier- und standortgerechter“, so Hubert Weiger, Landesvorsitzender beim Bund Naturschutz, zur Argumentation des Bauernverbandes, die er als „Attacke auf die Gesetzesvorschläge der EU-Kommission“ versteht. Nach wie vor habe Europa ein Agrarhandelsdefizit und nehme mehr Flächen in armen Ländern für Futtermittelanbau und Energiepflanzenimporte in Anspruch, als es in Form von Lebensmittellieferungen wieder zurückgibt.

 

„Menschen leiden deshalb an Hunger und Mangelernährung, weil ihnen der Zugang zu Ressourcen fehlt. So können sie weder selbst genügend produzieren, noch sich Nahrungsmittel kaufen“, ergänzt Marlies Olberz von der Menschenrechtsorganisation FIAN.

 

Dem pflichtet auch Angela Müller von der kirchlichen Organisation Mission EineWelt bei: „Wir haben genug! Die weltweite Getreidemenge würde für 12 Mrd. Menschen reichen, doch es wird nur knapp die Hälfte direkt verzehrt. Der Rest wird als Futtermittel, Energie- oder Industrierohstoff verwendet.“ Ihrer Meinung nach kann die Ernährung der Hungernden vor Ort durch die bäuerliche Bevölkerung funktionieren.

 

Der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) liegt besonders eine leistungsgerechte Bezahlung bäuerlicher Arbeit am Herzen. „Bäuerliche Betriebe erzeugen regionale Lebensmittel, bewahren ökologisch wertvolle Landschaften, bauen tiergerechte Ställe, erhalten geschlossene Nährstoffkreisläufe und lebenswerte Bauerndörfer“, so Josef Schmid von der AbL. Diese Leistungen für die Gesellschaft könnten nur durch die Arbeit von Bäuerinnen und Bauern erbracht werden. Eine weitere Industrialisierung der Landwirtschaft ersetze Menschen durch Maschinen, erzeuge anonyme Massenware, maschinengerechte Agrarsteppen, verursache Futtermittelimporte, Massentierhaltung, Belastung des Grundwassers und letztendlich sterbende Dörfer und Schlafsiedlungen, so der Landwirt.

 

Manfred Gilch vom BDM spricht sich für eine Umorientierung der gesamten Agrarpolitik aus. Anstatt immer weiter auf die weltweite Wettbewerbsfähigkeit durch kostengünstigste Produktionsverfahren zu setzen, sollte die Agrarpolitik Werte wie Nachhaltigkeit und Vitalität der ländlichen Räume an erste Stelle setzen.

 

Die vom Bauernverband erhobenen Vorwürfe, die EU fordere Flächenstilllegung, bewerten die im Agrarbündnis zusammengeschlossenen Organisationen ganz klar als Verfälschung der Kommissionsvorschläge. „Wir brauchen ökologische Vorrangflächen, den Schutz unserer Wiesen und Weiden und einen Stopp von Monokulturen, um ein weiteres Bienen- und Insektensterben aufzuhalten, und die bayerische Kulturlandschaft in Ihrer Vielfalt auch für die Gesellschaft zu erhalten“, so BN-Agrarreferentin Marion Ruppaner abschließend. (ad) 

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