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Agrarholdings kein Modell für Ostdeutschland

Keinen Trend zur Bildung von sogenannten Agrarholdings in Ostdeutschland sieht der Direktor des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) in Halle, Prof. Alfons Balmann. Zwar scheine es derzeit in den neuen Ländern vermehrt Unternehmensübernahmen zu geben, so der Wissenschaftler.

Lesezeit: 3 Minuten

Keinen Trend zur Bildung von sogenannten Agrarholdings in Ostdeutschland sieht der Direktor des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) in Halle, Prof. Alfons Balmann.


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Zwar scheine es derzeit in den neuen Ländern vermehrt Unternehmensübernahmen zu geben, so der Wissenschaftler. Dies sei allerdings nicht mit den Entwicklungen in Osteuropa und der dortigen Herausbildung von „Megafarmen“ vergleichbar.


Von den bestehenden deutschen Holdings gehen nach Einschätzung von Balmann derzeit keine Wettbewerbsverzerrungen aus. Vielmehr bewirtschafteten sie über Ostdeutschland verteilt eine Reihe größerer Betriebe, die im Vergleich zu vielen Agrargenossenschaften und GmbHs „noch nicht einmal ungewöhnlich groß“ seien.


Der Wissenschaftler verweist auf eine „fehlende Kultur des Generationswechsels“ in größeren Agrarunternehmen mit mehreren Eigentümern als eigentliche Ursache der Übernahmen. Balmann warnt davor, durch neue rechtliche Beschränkungen Unternehmensbeteiligungen in der Landwirtschaft zu erschweren. „Wenig schlüssige Gründe“ sieht der Agrarökonom zudem dafür, privaten und institutionellen Kapitalanlegern Käufe von landwirtschaftlichen Flächen zu versagen.


Investoren nicht pauschal verteufeln


Balmann weist darauf hin, dass die Eigentümer größerer Betriebe teilweise nur eine geringe persönliche Bindung zum Unternehmen hätten und in der Regel über keine sonstigen hohen Privatvermögen verfügten. Gleichzeitig seien die juristischen Personen in der ostdeutschen Landwirtschaft bisher nicht darauf eingestellt, regelmäßige Dividenden auszuschütten oder den Teilhabern zu ermöglichen, schrittweise ihre Anteile zu verkaufen.


Abhilfe könnten laut Balmann Investoren schaffen, „die ein Interesse haben, die Unternehmen wertorientiert zu entwickeln und mit einsteigen.“ Das könnten dem IAMO-Direktor zufolge auch Landwirte aus dem Westen oder aus dem Ausland sein, die ihre dortigen Betriebe verkauften und dadurch über ein entsprechendes Kapital verfügten. „Aber auch andere Investoren sollte man nicht pauschal verteufeln“, betont Balmann.


Keine Belege für agrarstrukturelle Probleme


Die gegenwärtige Situation auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt rechtfertigt dem Wissenschaftler zufolge ebenfalls keine rechtlichen Änderungen. Nach wie vor befinde sich der größte Teil der Fläche im Besitz von privaten Eigentümern. Die verpachteten ihre Flächen durchgehend an Landwirte und stellten in den seltensten Fällen ein Hindernis für betriebliche Entwicklungen dar. Das gleiche gelte für die vieldiskutierten „außerlandwirtschaftlichen Investoren“.


Beschränkungen von Käufen durch Privatanleger wie auch institutionelle Investoren ließen sich laut Balmann nur begründen, wenn konkrete Belege für agrarstrukturelle Probleme vorlägen, etwa eine besondere Machtposition einzelner Investoren auf einem regionalen Bodenmarkt. Dafür fänden sich momentan aber keine Belege.

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