Sehr große Betriebe mit zum Teil mehreren Hunderttausend Hektar Fläche spielen eine zunehmende Rolle in einigen Ländern Osteuropas. Darauf haben mehrere Referenten beim diesjährigen Forum des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) hingewiesen, das mit 180 Teilnehmern zum Thema „Postsozialistische Landnutzung zwischen Brache und Land Grabbing“ vergangene Woche in Halle stattfand.
Nach Angaben des Präsidenten vom Ukrainischen Agibusiness Club, Alexej Lissitsa, kontrollieren Agroholdings mit mehr als 10 000 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) nach offiziellen Angaben derzeit ungefähr 13 % der Agrarfläche in der Ukraine. Lissitsa geht davon aus, dass dieser Anteil weiter steigen wird. Die Holdings seien effizient, technisch auf dem höchsten Stand, hätten Zugang zu Kapital und seien exportorientiert. Während vor zehn Jahren eine Tätigkeit in der Landwirtschaft noch als unattraktiv gegolten habe, verfügten große Agrarunternehmen inzwischen über junge Top-Manager.
Agroholdings spielten nach Darstellung von Lissitsa für die Gewinnung von ausländischen Direktinvestitionen eine große Rolle. Mittlerweile sei die ukrainische Landwirtschaft für Investoren attraktiv und bewege sich in Richtung Modernisierung, Konsolidierung und Industrialisierung. IAMO-Direktor Prof. Alfons Balmann sprach von einer rasanten Entwicklung in einer Reihe von Transformationsländern, beispielsweise auch in Russland und Kasachstan. In Russland bewirtschaften laut IAMO rund 30 dieser Megafarmen zusammen etwa 6,7 Mio ha. (AgE)