In einzelnen Bundesländern sind bereits die ersten Erntedankfeiern abgehalten worden. Bei einem gemeinsamen Fest erinnerten die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken und ihr nordrhein-westfälische Amtskollege Johannes Remmel vergangene Woche in Bonn an die Bedeutung des Erntedankfestes und wiesen auf den Zusammenhang von täglichen Lebensmitteln, Natur und landwirtschaftlicher Arbeit hin.
Auch der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer hob bei der Entgegennahme einer Erntekrone der Landfrauen aus dem Bezirk Emsland/Grafschaft Bentheim den Wert nachhaltig erzeugter Lebensmittel hervor und bekannte sich zugleich zu bäuerlichen Familienbetrieben als Wirtschaftsform, die es besonders zu schützen gelte.
Für Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, der vergangene Woche zusammen mit Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger die drei bestplatzierten Erntekronen der märkischen Landfrauen in Empfang nahm, stellen Erntekronen ein Sinnbild für die enge Verbindung zur Heimat dar. Woidke lobte darüber hinaus den gesellschaftlichen Beitrag der Landfrauenarbeit im ländlichen Raum.
Sachsens Landwirtschaftsminister Frank Kupfer berichtete auf dem 17. Landeserntedankfest von der nach seiner Darstellung „rekordverdächtigen“ Ernte bei Getreide und Kartoffeln.
Der Ratsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Landwirtschaft und Ernährung, Dr. Clemens Dirscherl, wies auf die Verantwortung beim nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln hin, die nach seiner Einschätzung Landwirte und Verbraucher gleichermaßen zukommt.
Der Bund Deutscher Landjugend (BDL) nahm die Übergabe seiner diesjährigen Erntekrone an den Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft zum Anlass, bei Politik und Gesellschaft um mehr Rückhalt für die Landwirtschaft zu werben.
Dankbar für Arbeit der Landwirte
Remmel betonte in Bonn, in Nordrhein-Westfalen habe man allen Grund, dankbar für die Arbeit der Landwirte zu sein. Darüber hinaus bestehe aber auch eine ganz besondere Verantwortung für die Natur, die landwirtschaftlich genutzt werde. Er setze sich deshalb für Artenvielfalt, die Rückführung der Stickstoffbelastung, die Verringerung der Treibhausgasemissionen sowie einen verantwortbaren Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und Tierarzneimitteln ein. Unerlässlich dafür seien Forschung und Innovation, modernste Technik und modernste Produktionsverfahren, betonte der Minister.
Höfken rief zum sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln auf: Das Erntedankfest erinnere daran, die mühsam erzeugten Lebensmittel wertzuschätzen. Wenn pro Kopf und Jahr in Deutschland Essen im Wert von mehr als 200 Euro im Müll lande, habe dies nicht nur eine ökonomische und ökologische Dimension, sondern auch eine ethische.