Die CSU zeigt den Liberalen in Sachen Grüne Gentechnik die Zähne. „Die FDP hat leider noch immer nicht begriffen, dass sich für Europa die Heilsversprechen der Gentechnik-Industrie nicht erfüllt haben“, erklärte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner am vergangenen Donnerstag in Berlin. Die scheidende Ministerin kündigte an, sie werde in möglichen Koalitionsverhandlungen im Bund dafür sorgen, dass es bei der „strikten deutschen Gentechnik-Politik“ bleibe.

Die weit überwiegende Mehrheit der Verbraucher und Landwirte lehne die Grüne Gentechnik ab. Wer die Meinung der Bürger nicht akzeptiere, sei „ignorant“, so die CSU-Politikerin. Um ein klares Zeichen zu setzen, habe sie in den vergangenen Monaten konsequent für eine Ablehnung gestimmt, wenn es um die Neuzulassung für den Import von Futtermitteln oder Lebensmitteln auf EU-Ebene gegangen sei; wegen der Zustimmung der FDP habe sich die Bundesregierung allerdings enthalten.

Keinen Zweifel lässt Aigner an ihrer ablehnenden Haltung gegenüber einem Anbau der gentechnisch veränderten (GV) Maissorte MON810. In Bayern finde ebenso wie in ganz Deutschland kein Anbau von Gentechnik statt. Neuzulassungen stünden nicht an. „Wir wollen auch in Zukunft unsere Felder frei halten von Gentechnik“, versicherte die künftige bayerische Landespolitikerin. Sicherheit für Mensch, Tier und Umwelt müssten weiterhin oberste Priorität haben.

Aigner: „Aus diesem Grund habe ich MON810 verboten.“ Daher werde auch in ganz Deutschland kein Quadratmeter angebaut. Wer sich hingegen „von Monsanto blenden lässt, hat schon verloren“, so Aigner an die Adresse der FDP. Sie nahm damit Bezug auf deren Stellungnahme zur Entscheidung des französischen Staatsrates von Anfang August, das auch im Nachbarland geltende Anbauverbot für die GV-Maissorte MON810 zu kippen. (AgE)