In diesem Jahr werden die Verbraucher mehr für Lebensmittel ausgeben müssen. Wie Bundesagrarministerin Ilse Aigner der Zeitung DIE WELT sagte, rechne sie mit einem Preisanstieg von bis zu 3 %. Im vergangenen Jahr seien die Lebensmittelpreise stärker gestiegen als die Inflationsrate.
Dennoch seien Nahrungsmittel bei uns immer noch deutlich preisgünstiger als in den meisten Nachbarländern. So lägen die Lebensmittelpreise in Deutschland heute lediglich 13,5 % über denen von vor 10 Jahren. In der Eurozone habe die Steigerung im gleichen Zeitraum 18,6 % betragen. Dabei sei das Angebot in Deutschland "so vielfältig und hochwertig wie in nur wenigen Staaten der Welt". Die Bauern in Deutschland stellten "hochqualitative Nahrungsmittel zu fairen Preisen" her, lobte die Ministerin. Aus diesem Grund werde sie sich in der EU für die Fortführung der Subventionen in der Landwirtschaft stark machen. Es gehe dabei immerhin um „Planungssicherheit“ für die deutschen Bauern.
Wie die Augsburger Allgemeine ergänzt, hatte Europas zweitgrößter Agrarhändler Agravis angesichts weltweit knapper Erntemengen und spekulationsanfälliger Märkte bereits im Herbst auf steigende Lebensmittelpreise hingewiesen. Der Verbrauch bleibe höher als die Produktion, sagte der Manager Jens Ripken damals. Dass es nicht gelinge, die global verfügbaren Getreidebestände auszuweiten, sei kritisch. Zudem hätten Spekulanten das Agrargeschäft nach wie vor im Griff. Der Chefanalyst der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer, forderte daher eine stärkere Regulierung von Hedgefonds, so die Zeitung. (ad)