Mit einem sogenannten „Regionalfenster“ will Bundesagrarministerin Ilse Aigner dem wachsenden Verbraucherinteresse an der Herkunft ihrer Lebensmittel Rechnung tragen. Hersteller sollen künftig die Möglichkeiten erhalten, mit einem einheitlichen Zeichen auf die regionale Herkunft ihrer Produkte hinzuweisen. Das Fenster soll Informationen zur Abgrenzung der jeweiligen Region, zur Herkunft der Zutaten sowie zur Prüfung der gemachten Angaben enthalten.
Die Regionalkennzeichnung soll den Anwendern einen Rahmen bieten, um verschiedene Informationen darzustellen. Bei zusammengesetzten Produkten soll für jede Zutat einzeln dargestellt werden können, aus welcher Region sie zu welchem Prozentsatz stammt. Neben Aussagen zur Rohstoffherkunft sollen auch Aussagen zum Ort der Verarbeitung möglich sein.
Die Nutzung des Regionalfensters - ausdrücklich keine Dachmarke - soll freiwillig sein und mit einem Zertifizierungs- und Kontrollsystem verbunden werden. Die Vergabe soll durch eine eigenständige Akkreditierungsstelle erfolgen. Nach Angaben der Ministerin bedarf es zur Einführung des Fensters weder einer neuen nationalen Rechtsgrundlage noch einer Notifizierung durch die EU-Kommission. Einzelheiten über die Ausgestaltung will Aigner mit ihren Länderkollegen bei der nächsten Agrarministerkonferenz besprechen. Entsprechend gekennzeichnete Produkte stellte die Ministerin noch für dieses Jahr in Aussicht. (AgE)