Vor genau 50 Jahren, am 30. Juli 1962, haben die sechs Gründungsstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) eingeführt. Grund dafür war die Nahrungsmittelknappheit in der Nachkriegszeit und die Sicherung von Europas Eigenständigkeit bei der Nahrungsmittelproduktion.
„Die GAP hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Europa in Wohlstand und ohne Sorge um das tägliche Brot zusammen gewachsen ist. Deshalb ist die GAP eine Erfolgsgeschichte der europäischen Integration“, erklärte Bundesagrarministerin Ilse Aigner dazu am Montag in Berlin. Die Gemeinsame Agrarpolitik habe sich bewährt, weil sie einst strukturschwachen EU-Staaten durch eine gezielte Modernisierung des Agrarsektors und des ländlichen Raumes zu Stabilität und Wachstum verholfen hat. Europas Landwirtschaft, vor Jahrzehnten noch ein Sorgenkind, sei damit zu einer wettbewerbsfähigen Erfolgsbranche geworden, die für kräftiges Wachstum, sichere Arbeitsplätze und international beachtete Innovationen steht, so die CSU-Politikerin. Fehlentwicklungen wie Butterberge oder Milchseen seien längst überwunden worden, durch eine klare Marktorientierung und ständige Modernisierung. „Deutschland drückt auch hier aufs Tempo“, sagte Aigner und betonte, kaum ein Mitgliedsland in der EU sei bei der Modernisierung der Landwirtschaft so weit wie Deutschland.
Mit Blick auf die bevorstehende Agrarreform sagte Aigner: „Ich bin mir mit Kommissar Ciolos einig: Wir müssen die Arbeit unserer Landwirte wertschätzen und die Herstellung von Qualitätsprodukten fördern, wir müssen Planungssicherheit bieten für gute landwirtschaftliche Erträge und dadurch auch künftig Investitionen ermöglichen. Das wollen wir mit der GAP-Reform erreichen.“ Darüber hinaus sprach sich die Ministerin für eine weitere Stärkung der Umweltbeiträge der Landwirtschaft und eine deutliche Vereinfachung der Verwaltungsvorschriften aus. „Wir brauchen ein wirksames Greening, das der Vielfalt der europäischen Landwirtschaft Rechnung trägt und einen klaren Beitrag leistet zum Schutz der Artenvielfalt, der Böden, des Wassers und des Klimas“, so Aigner. Das künftige Fördermodell für die europäische Landwirtschaft müsse wirkungsvoll und zukunftsfähig sein. (ad)
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