Vier Jahre nach der Verunreinigung von Ackerböden und Gewässern mit der Industriechemikalie PFT (Perfluorierte Tenside) hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld am Mittwoch Anklage gegen sieben Angeschuldigte erhoben.
Die sechs Männer und eine Frau müssen sich vor allem wegen Boden- und Gewässerverunreinigung vor dem Landgericht Paderborn verantworten, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. In mindestens drei Fällen soll kontaminiertes Düngemittel auch in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern in landwirtschaftliche Flächen eingearbeitet worden sein. Zu den Angeschuldigten gehört der 40-jährige Geschäftsführer der beiden Firmen GW-Umwelt in Borchen (Kreis Paderborn) und TerraVital in Bleicherode (Thüringen). Die Unternehmen sollen ein aus industriellen Abwässerschlämmen hergestelltes "Bioabfallgemisch" als Düngemittel auf landwirtschaftliche Flächen im Hochsauerlandkreis sowie den Kreisen Soest und Paderborn aufgebracht haben. Das Gemisch enthielt PFT, das über angrenzende Bäche in die Möhne und die Ruhr gelangte. PFT steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Den Angaben zufolge stammen die verarbeiteten Klärschlämme aus Belgien und den Niederlanden.