Gegen die kostenfreie Übertragung von Flächen der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) an Naturschutzvereine ohne die Einbeziehung betroffener Landwirte hat der Landesbauernverband (LBV) Sachsen-Anhalt protestiert. Das vom Bund verpachtete Land diene vielfältigen Agrarbetrieben als Wirtschaftsgrundlage und dürfe nicht ungefragt und ohne Beratung mit dem derzeitigen Pächter „verschenkt“ werden, erklärte der LBV vergangene Woche in Magdeburg. Trotzdem verlören immer mehr Landwirte in Sachsen-Anhalt auf diese Weise BVVG-Pachtflächen. Grundlage dafür sei die vor mehr als 20 Jahren im deutschen Einigungsvertrag getroffene Vereinbarung, dass bestimmte Flächen als nationales Naturerbe für Belange des Naturschutzes und die Bewahrung der Biodiversität erhalten werden sollten. Umgesetzt werde dieses Anliegen aktuell, indem bundeseigene Acker- und Grünlandflächen an vom Land Sachsen-Anhalt ausgewählte Naturschutzvereine übertragen würden. „Die Landwirte wehren sich nicht gegen die Verschenkung der Flächen, sondern gegen die fehlende Beratung mit ihnen als derzeitige und ortskundige Bewirtschafter“, betonte der LBV. Die Bauern wüssten, mit wem auf den von ihnen bewirtschafteten Flächen sinnvoller und nutzungsintegrierter Naturschutz zu leisten sei. Wollten die Verantwortlichen beim Bund und im Land ihren Auftrag ernst nehmen, müssten sie vor der Schenkung den Kontakt zu den Bewirtschaftern suchen. AgE
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