Der Bund profitiert weiter vom Anstieg der Grundstückspreise in Ostdeutschland. Mit einem Überschuss von annähernd 500 Mio. Euro erzielte die Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) 2009 ihr bislang bestes Ergebnis. Damit erhöhte sich die Gesamtsumme, die die BVVG seit ihrer Gründung im Jahr 1992 an den Bund überwiesen hat, auf 4,3 Mrd. Euro, berichtet AgE.
Dr. Wolfgang Horstmann, Sprecher der BVVG-Geschäftsführung, führt den Zuwachs um 120 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr in erster Linie auf einen Preisanstieg bei den landwirtschaftlichen Flächenverkäufen um rund 30 % zurück. Der Geschäftsführer äußerte bei der Bilanzpressekonferenz der bundeseigenen Gesellschaft am vergangenen Freitag in Berlin erneut die Erwartung, dass sich die Entwicklung fortsetzen werde. Aus seiner Sicht gebe es derzeit keinerlei Anzeichen für eine Abschwächung oder gar eine Trendumkehr auf dem ostdeutschen Bodenmarkt, betonte Horstmann.
Geschäftsführerkollege Dr. Wilhelm Müller wies darauf hin, dass die BVVG in diesem Jahr hinter ihren selbst gesteckten Zielen zurückbleiben werde. Als Grund nannte Müller die monatelangen Verhandlungen von Bund und Ländern über die Änderung der Privatisierungsgrundsätze und den damit einhergehenden Stopp öffentlicher Ausschreibungen. Erst im April habe die BVVG ihre Verkaufs- und Verpachtungstätigkeit wieder aufnehmen können. Erhebliche Mindereinnahmen erwartet Müller zudem von einer wie auch immer ausgestalteten Besserstellung der Alteigentümer beim begünstigten Flächenerwerb, ohne dass diese derzeit jedoch zu quantifizieren seien.