Baden-Württemberg setzt ab dieser Förderperiode gezielt einen Schwerpunkt auf Höhenlandwirtschaft und Grünlandförderung. „Traditionelle bäuerliche Bewirtschaftung, Kühe auf Weiden, hochwertige Milchprodukte aus heimischer Erzeugung und nicht zuletzt die Prägung einer attraktiven Urlaubs- und Erholungslandschaft – das sind die Markenzeichen der baden-württembergischen Höhenlandwirtschaft", sagte Landwirtschaftsminister Alexander Bonde beim Besuch eines Milchviehbetriebs in Titisee-Neustadt.
Die Bauern würden dafür oft auf steilen, wenig ertragreichen und schwierig zu bewirtschaftenden Flächen mit kurzen Sommern und langen, strengen Wintern arbeiten. "Unsere Landwirte in den Höhenlagen leisten durch diese Arbeit jeden Tag einen Dienst für die Gesellschaft. Bäuerlichen Familienbetrieben muss es möglich sein, ein auskömmliches Einkommen zu erwirtschaften. Deswegen setzt Grün-Rot ab dieser Förderperiode gezielt einen Schwerpunkt auf Höhenlandwirtschaft und Grünlandförderung und fördert Betriebe in Höhenlagen stärker als je zuvor", so der Minister. Ziel sei die flächendeckende Bewirtschaftung der Grünlandstandorte.
So wird jetzt gefördert
Statt 149 Mio. Euro wie zu Beginn der letzten Förderperiode stehen in der aktuellen Förderperiode nunmehr 169 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung. Das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) fördert eine nachhaltige und produktive Nutzung der Kulturlandschaft sowie eine artgerechte Tierhaltung und die Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen.
„Das Baukastenprinzip mit rund 40 zum Teil kombinierbaren Fördermaßnahmen ermöglicht es den Betrieben, sich für die individuelle Situation das passende Maßnahmenbündel zusammenzustellen. Die neu geschaffene Sommerweideprämie bringt Tiere vom Stall auf die Weide und führt zu mehr Tierwohl. Das Heumilchprogramm ist eine Alternative zur dominierenden Silagebereitung – vor allem für Betriebe, die auf Hartkäse spezialisiert sind“, so Bonde.
Die Grünlandsteillagenförderung sei ein Ausgleich dafür, dass Bewirtschaftung von steilem Grünland oft aufwändig, mühsam und teilweise nur in Handarbeit möglich sei. Die Landschaftspflegerichtlinie (LPR) sei eine weitere wichtige Säule zur Offenhaltung der Landschaft. „Die Förderung über die Landschaftspflegerichtlinie haben wir um nahezu zwei Drittel aufgestockt. Grün-Rot verbessert damit die Voraussetzungen, um artenreiches Grünland mit Wiederkäuern schonend zu bewirtschaften“, so Bonde.
„Mit der Ausgleichszulage Landwirtschaft (AZL) unterstützt die Landesregierung zusätzlich die aufwändige Bewirtschaftung von Flächen in Mittelgebirgslagen und benachteiligten Gebieten mit 30 Millionen Euro pro Jahr. Gerade typische Grünlandstandorte, die sonst oft kaum rentabel zu bewirtschaften wären, profitieren von diesem Zuschuss“, sagte der Minister.