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Bauer Willi: Gedanken zur Fastenzeit

Folgenden Text hat Bauer Willi dieses Wochenende an uns geschickt: …Ramadan, Jom Kippur. Viele Religionen haben Zeiten, in denen weniger oder überhaupt nicht gegessen werden soll. Die Hintergründe dazu sind verschieden, die Regeln auch. Allen gemeinsam ist jedoch der Verzicht.

Lesezeit: 3 Minuten

Folgenden Text hat Bauer Willi dieses Wochenende an uns geschickt:


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…Ramadan, Jom Kippur. Viele Religionen haben Zeiten, in denen weniger oder überhaupt nicht gegessen werden soll. Die Hintergründe dazu sind verschieden, die Regeln auch. Allen gemeinsam ist jedoch der Verzicht. Und so verzichten viele Mitmenschen, obwohl sie der Kirche eher fern stehen, in dieser Zeit auf irgendetwas. Wir persönlich auch.


Als Landwirten gehen uns in der Fastenzeit aber noch andere Gedanken durch den Kopf. Es ist Frühjahr, die Natur beginnt wieder zu erwachen. Das Getreide, die Wiesen und Weiden bekommen wieder Farbe, langsam sprießen die ersten Blätter, Knospen öffnen sich und bald beginnt die Obstblüte. Rüben werden gesät, Kartoffeln gepflanzt und alles wird getan, dass die Ernte, die im Spätsommer oder Herbst erfolgen soll, gut wird. Es ist die Zeit der Vorbereitung. Wie die Fastenzeit, die uns auf Ostern vorbereitet.


Es ist auch die Zeit, daran zu denken, dass andere Menschen zwangsläufig fasten, weil bei ihnen Nahrung knapp ist. Wir in Europa haben von allem genug, vielleicht schon zu viel. Wir Landwirte haben quasi den Hunger in der zivilisierten Welt besiegt. Und nicht nur das: Dank der modernen Methoden ist das Essen auch so günstig, dass jeder Verbraucher fast nur noch ein Zehntel seines Geldes für Lebensmittel ausgeben muss. Da bleibt mehr Geld übrig. Wenn man mehr hat, kann man auch mehr spenden.


Deshalb ist die Fastenzeit auch eine Zeit des Teilens. Wir können von unserem Überfluss abgeben. Kirchliche Organisationen bitten in dieser Zeit um Spenden, auch wir Landwirte spenden.


Misereor und Brot für die Welt haben sich bei der Demonstration „Wir haben es satt“ im Januar in Berlin gegen die moderne Landwirtschaft positioniert. Wir fühlen uns als Christen ausgegrenzt. Die Zahl der Landwirte werden immer weniger und die der Kirchgänger auch. Sehr viele der verbliebenen treuen Kirchgänger sind Menschen aus Landwirtsfamilien. Es schmerzt uns und andere, wenn sich diese kirchlichen Organisationen in eine Reihe mit all den anderen Kritikern und NGO’s stellt. Sollen wir ihnen nun Geld spenden, damit sie damit im nächsten Jahr wieder die Demonstration „Wir haben es satt“ unterstützen?


Auch unsere Familien werden in diesem Jahr wieder spenden. An die Welthungerhilfe. Weil die uns und anderen unabhängiger erscheint.


Wir wollten euch das nur mal aus unserer ganz persönlichen Perspektive zeigen, zum Nachdenken…


Frohe Ostern wünschen


Bauer Willi aus dem Rheinland      


Bauer Alois aus dem Allgäu

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