Der Berufsstand blickt kritisch auf das so genannte Fracking-Verfahren zur Gewinnung von Erdgas. Bei einer Informationsveranstaltung in Ascheberg-Herbern (NRW) gaben betroffene Bauern vergangene Woche ihrer Sorge Ausdruck, Boden, Wasser und Luft könnten beeinträchtigt werden. Eingesetzt wird das Verfahren vor allem bei der Erdöl- und Erdgasförderung. In den Boden wird eine Flüssigkeit eingepresst, um Gas oder Erdöl führende Schichten besser ausbeuten zu können.
In seiner Begrüßung vor rund 180 Bauern sagte WLV-Präsident Johannes Röring, der Berufsstand verschließe sich nicht grundsätzlich innovativen Verfahren. Vor dem Hintergrund des aktuellen Wissens über das Bohrverfahrens halte der WLV Fracking derzeit aber nicht für verantwortbar. Vertreter des Unternehmen Exxon Mobil, der Bezirksregierung Arnsberg, des Sachverständigenrates für Umweltfragen und der Landesregierung informierten über ihre Sicht auf das Thema.
In der Diskussion mit den Experten machten die betroffenen Landwirte keinen Hehl aus ihrer ablehnenden Haltung. In einer Resolution forderten sie Landesregierung und Bundesregierung auf, Fracking unter den gegebenen Bedingungen nicht zuzulassen. Sie haben große Sorge vor den mit der Technologie verbundenen Gefahren und Risiken für Mensch, Tier und Natur und forderten unabhängig von der technischen Sicherheit des Verfahrens zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte darüber auf, ob die Suche, Förderung und Nutzung von unkonventionellem Erdgas in einem dicht besiedelten Bundesland wie Nordrhein-Westfalen sinnvoll und verantwortbar ist. (ad)
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