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Bauernbund warnt vor Gießkannenprinzip bei Hilfsgelder-Verteilung

Der Deutsche Bauernbund aus Quedlinburg hat einen Offenen Brief an die Agrarminister der Länder gerichtet. Hintergrund ist der Plan der Länder, die so auszugestalten, dass zinsgünstige Darlehen mit mehreren tilgungsfreien Jahren an die betroffenen Betriebe problemlos ausgereicht werden sollen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Deutsche Bauernbund aus Quedlinburg hat einen Offenen Brief an die Agrarminister der Länder gerichtet. Hintergrund ist der Plan der Länder, die so auszugestalten, dass zinsgünstige Darlehen mit mehreren tilgungsfreien Jahren an die betroffenen Betriebe problemlos ausgereicht werden sollen. Der der Verband der bäuerlichen Betriebe Ostdeutschlands gibt aber zu bedenken, dass eine Verteilung auf keinen Fall nach dem „Gießkannenprinzip“ erfolgen darf.

 

„Gebetsmühlenhaft“ haben die Politik und einige Wissenschaftler (allen voran Prof. Alfons Balmann vom Leibniz-Institut IAMO in Halle) erklärt, dass auch gerade bezüglich des Milchsektors eine absolute Notwendigkeit nach dem Prinzip des „Wachsen oder Weichen“ besteht. Nur große Bestände wären vor allem in der Lage, sich am Markt auch unter den Marktschwankungen zu behaupten. Wenn diese Prämisse, die Politik und Wissenschaft zugrunde legt, stimmt, bedeutet das alternativlos, dass die Liquiditätsprobleme dieser großen Betriebe natürlich wesentlich geringer sein müssen, als die Probleme von Betrieben, die eben nicht oder noch nicht in sehr großen Einheiten produzieren“, schreibt DBB-Präsident Kurt-Henning Klamroth.

 

Es werde ständig erklärt, dass die Rentabilitäts- und Wachstumsschwelle z.B. erst bei 100 laktierenden Kühen einsetzt, Bestände um 300 melkende Kühe zeitgemäß seien und die besten Betriebe Großbestände von bis zu 1000 melkenden Rindern sein sollen. Das heißt laut Klamroth natürlich auch, dass diese großen Betriebe wegen der großen Faktorausstattung in der Lage sein müssen, Überbrückungsdarlehen von den Banken leicht zu bekommen. Selbstredend würde es diesen Betrieben nach durchschreiten des Tals leicht fallen, sehr schnell wieder in positive Betriebsergebnisse zu kommen und ihre Fremdkapitalverpflichtungen frist- und umfangsgerecht zu erfüllen, heißt es in dem Brief.

 

Insofern erscheint es dem Bauernbund gerecht, wenn genau die Wissenschaftler, die diese Philosophie postulieren, beauftragt werden, unter Vollkostenanalysen nachzuweisen, dass ihre Verlautbarungen der Realität entsprechen um zu quantifizieren, bis zu welcher Bestandsgröße Liquiditätshilfen gewährt werden dürfen. „Selbstredend beinhaltet diese Forderung auch die Würdigung der gedeihlichen Entwicklung der ländlichen Räume und der Weiterentwicklung der agrarsozialen Daseinsfürsorge in den ländlichen Gebieten“, so Klamroth.

 

Der Deutsche Bauernbund vertritt den Standpunkt, dass eine zusätzliche Kreditvergabe das eigentliche Problem nicht löst, weil die Fremdkapitalbelastung der Betriebe schon jetzt deutlich über den Möglichkeiten des Cash-Flow II liegt. Der DBB schlägt vor, eine gerechtere Verteilung der Mittel in Form der Gewährung eines verlorenen Zuschusses zu ermöglichen.

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