Die Leistung und der gesellschaftliche Wert der Agrar- und Ernährungsindustrie werden in der Öffentlichkeit und von den politischen Entscheidungsträgern unterschätzt. Dies berichtet das landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe unter Berufung auf Prof. Peter Michael Schmitz vom Giessener Institut für Agribusiness. Laut Schmitz gehört die Branche mit knapp 20% am Verbraucherbudget und 11,5% der Beschäftigten zu den größten und umsatzstärksten in der deutschen Volkswirtschaft. Dieser Wirtschaftsbereich sei zudem seit Jahrzehnten eine produktive und innovative Branche mit deutlichen Leistungssteigerungen und einer zunehmend internationalen Ausrichtung. Die Studie verdeutlicht die Leistungsfähigkeit der Agrar- und Ernährungsindustrie, zeigt aber auch auf, dass die wirtschafts- und agrarpolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland und der EU die Bemühungen der Branche erschweren, auf europäischen und internationalen Märkten ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig weiter auszubauen. Zahlreiche nationale Sonderregelungen belasteten insbesondere die deutsche Agrar- und Ernährungsbranche im gemeinsamen Binnenmarkt und stellten ein ernst zu nehmendes Wettbewerbshemmnis dar.
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