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Bernhard Conzen neuer Bauernpräsident im Rheinland

Bernhard Conzen aus Gangelt (Kreis Heinsberg) ist neuer Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV). Der Verbandsausschuss des RLV wählte den 56-jährigen Ackerbauern am Donnerstag zum Nachfolger des Kölner Landwirts Friedhelm Decker, der aus Altersgründen nicht mehr kandidierte.

Lesezeit: 4 Minuten

Bernhard Conzen aus Gangelt (Kreis Heinsberg) ist neuer Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV). Der Verbandsausschuss des RLV wählte den 56-jährigen Ackerbauern am Donnerstag zum Nachfolger des Kölner Landwirts Friedhelm Decker, der aus Altersgründen nach 13 Amtsjahren nicht mehr für das Spitzenamt der rheinischen Landwirtschaft kandidierte.


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Zu den RLV-Vizepräsidenten wählten die Delegierten der RLV-Kreisverbände und assoziierten Verbände Wilhelm Neu (64), Milchviehhalter aus Hamminkeln und Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel und Erich Gussen (48), Ackerbauer aus Jülich und Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren.


Conzen für Bewirtschaftung der Vorrangflächen


In einer ersten Reaktion nach seiner Wahl zeigte sich Conzen davon überzeugt, dass die Landwirtschaft eine der Schlüsselbranchen der Zukunft sei. In der praktischen Ausgestaltung der ökologischen Vorgaben an die Landwirtschaft im Zusammenhang mit der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (Greening) sieht er zu Beginn seines Amtsantrittes eine besondere Herausforderung.


Die aktive Bewirtschaftung der Greeningflächen kann aus seiner Sicht einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten. Eine Kombination aus Zwischenfruchtanbau, Leguminosen sowie der Anlage von Blühstreifen seien geeignete Maßnahmen, dies zu erreichen. Die reine Stilllegung wäre auch vor dem Hintergrund einer wachsenden Weltbevölkerung nicht zu verantworten.


Neue Haltungs- und Bewirtschaftungsformen nötig


Als „eine Herkulesaufgabe“ bezeichnete Bernhard Conzen die Suche nach geeigneten Bewirtschaftungsformen und Haltungssystemen, die den steigenden Anforderungen der Gesellschaft an Umwelt- und Tierschutz in der Landwirtschaft gerecht werden, aber nicht zu einer Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe führen. Hier komme der berufsständischen Öffentlichkeitsarbeit eine große Bedeutung zu.


Mit Blick auf die Düsseldorfer Landespolitik vertrat Conzen die Ansicht, dass die Stärkung der Wirtschaftskraft ländlich geprägter Räume Ziel der Landesregierung sein müsse, weil leistungs- und wettbewerbsfähige land- und forstwirtschaftliche Betriebe zusammen mit den vor- und nachgelagerten Bereichen zur Sicherung von Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region erheblich beitragen würden. Deshalb seien bei den land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen ökonomische und ökologische Ziele grundsätzlich gleichrangig zu berücksichtigen.


Am Kooperationsprinzip festhalten


Natur- und Artenschutz sowie der Schutz der Gewässer könnten nur mit der Land- und Forstwirtschaft und nicht gegen sie verwirklicht werden. Daher sollten freiwillige Vereinbarungen auf vertraglicher Basis nach dem gerade in Nordrhein-Westfalen bewährten Kooperationsprinzip auch künftig bei Maßnahmen des Natur-, Umwelt- und Wasserschutzes Vorrang haben. In diesem Sinne wolle sich der RLV gemeinsam mit der Landesregierung auch gegen den hohen Flächenverbrauch einzusetzen


Der neue Präsident des RLV ist seit 1999 Vorsitzender der Kreisbauernschaft Heinsberg und seit 2008 RLV-Vizepräsident. Darüber hinaus bekleidet er seit 2007 das Amt des Vorsitzenden des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes. Seit dieser Zeit ist er auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rübenbauer-Verbände (ADR). Nach dem Landwirtschaftsstudium in Soest und Göttingen arbeitete er viele Jahre bei einem Landtechnikkonzern in Neuss im Marketing und Vertrieb. 1986 übernahm er den elterlichen Betrieb. Bernhard Conzen ist verheiratet und hat zwei Kinder.


AbL warnt vor auf Wachstum orientierter Agrarpolitik


Die AbL-NRW forderte Conzen direkt auf, sich für diese das Rheinland prägende Vielfalt einzusetzen. Eine auf reines Wachstum orientierte Agrarpolitik gefährdet aktuell besonders die bäuerlichen Strukturen in hohem Maße.

 

Der AbL-Landesvorsitzende Bernd Schmitz plädiert, dass hier das bisher stark im Vordergrund stehende 'Wachsen oder Weichen' durch eine Strategie der Vielfalt an landwirtschaftlichen Betrieben ersetzt wird. "Strukturwandel ist nichts auf das nur reagiert werden sollte, sondern auf den auch der neue RLV-Präsident eine Antwort geben muss" so Schmitz. "Die regionale Versorgung wird den Verbrauchern immer wichtiger und auf dieses gilt es nicht mit noch größeren Produktionseinheiten mit zunehmender Anonymität zu reagieren" führt Schmitz aus. 

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