Der beste Schutz vor Tierseuchen bleibt die konsequente Umsetzung der betrieblichen Tierhygiene. Gelebte Bestandshygiene gibt den Tierhaltern die größte Sicherheit. Das hat die Leiterin des nationalen Referenzlabors für die Afrikanische Schweinepest (ASP) beim Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Dr. Sandra Blome, beim 4. agrarVetforum Anfang November im westfälischen Klein Reken unterstrichen, an dem rund 150 Schweine- und Rinderhalter teilnahmen.
Wie die ProagrarVet Tierärztegesellschaft dazu berichtet, forderte Blome die Landwirte und Tierärzte zu einem verantwortlichen Handeln in Sachen Tier- und Stallhygiene auf. Nur wenn in der Tiergesundheit der Prophylaxe ein hoher Stellenwert zukomme, könne die Zahl an Seuchenerkrankungen in der Einzelregion minimiert werden. Ausmerzen könne man die Seuche nicht; dafür gebe es international zu viele Risikofaktoren. Die ASP rücke Deutschland mit „zahlreichen Einschlägen“ näher, stellte Blome fest.
Diese Form der Schweinepest sei unter anderem deshalb bedrohlich, weil sie nur im späten Stadium erkennbar sei und keine speziellen Ausprägungsmerkmale aufweise. Hohes Fieber ab dem dritten Tag nach der Infektion, reduzierte Futteraufnahme ab dem sechsten Tag, eventuell Durchfall und Kreislaufprobleme und kurz vor dem Tod Schläfrigkeit - die ASP zähle aufgrund ihrer Symptome zu den schweren Allgemeinerkrankungen.
Allerdings habe sie in 15 Jahren Forschungstätigkeit keinen Fall erlebt, in dem ein Tier überlebt hätte, erklärte die Tiermedizinerin und Laborleiterin. Die Hoffnung auf eine pharmazeutische Lösung dämpfte Blome: „Es wird in den nächsten zehn Jahren keinen Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest geben“. Obwohl das Virus seit 2007 vollkommen identisch auftrete, könne kein geeigneter Wirkstoff zur Heilung gefunden werden. (AgE)