Der Landkreis Vechta, geprägt von kargen Sandböden, hat sich von einem Armenhaus Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Boomregion entwickelt. Wie die Geschäftsführerin des Kreislandvolkverbandes Vechta, Silvia Breher, kürzlich bei einer Veranstaltung erklärte, habe der durchschnittliche Kaufpreis für landwirtschaftliche Flächen 2011 bei durchschnittlich 48 000 Euro/ha gelegen, wobei Höchstgebote auch schon mal in Regionen von 80 000 Euro bis 100 000 Euro pro Hektar reichten.
Preise für Neuverpachtungen würden im Bereich von 1 500 Euro/ha oder darüber liegen. Das wirke zusätzlich als Innovationsmotor. So habe sich in den vergangenen 25 Jahren die Zahl der Schweine auf fast 1,5 Mio. Tiere verdoppelt. Das Überraschende dabei sei, dass trotz der hohen Tierbesatzdichte von mehr als 4 Großvieheinheiten (GVE) pro Hektar die Akzeptanz in der Bevölkerung nach wie vor sehr gut sei. Bürgerinitiativen bei Stallbauvorhaben kenne man bislang nicht.
Die Erkenntnis, dass die Veredlungswirtschaft ein wichtiges Wirtschaftsstandbein der Region darstelle und Wertschöpfung generiere, sei tief verankert, berichtete Breher. Darüber hinaus bestehe bei Bauvorhaben ein guter Dialog mit den Kommunen: „Oftmals sind es Falsch- oder Fehlinformationen, die man in einem offenen Dialog ausräumen und so eine eventuelle Verunsicherung der Anwohner ausräumen kann“. (AgE/ad)