Seine Skepsis gegenüber einer Stilllegung von Waldflächen hat Agrar-Staatssekretär Peter Bleser bekräftigt. „Pauschale Flächenstilllegungen auf der einen und Plantagenwälder auf der anderen Seite werden weder den vielseitigen Ansprüchen der Gesellschaft noch den unterschiedlichen Leistungen von Wald und Forstwirtschaft gerecht“, sagte er bei einer Festveranstaltung im Rahmen der Jahrestagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) in Würzburg (Redetext).
Anstatt dem „reflexartigen Ruf nach noch mehr Schutz“ sind nach seinen Worten integrale Ansätze des Natur- und Umweltschutzes gefragt, die alle Leistungen des Waldes angemessen berücksichtigen.
Für nur eingeschränkt aussagefähig hält Bleser die Ergebnisse einer Untersuchung, derzufolge bislang 1,9 % der Waldflächen stillgelegt seien. Dabei seien nur Flächen erfasst worden, auf denen eine rechtliche Sicherung der Flächen gegeben sei, erläuterte der Staatssekretär. Bis 2020 werde dieser Prozentsatz durch bereits jetzt getroffene Entscheidungen auf 2,3 % und anschließend auf voraussichtlich 3 % ansteigen.
Nach Blesers Auffassung dienen darüber hinaus aber auch Flächen, die aufgrund struktureller Gegebenheiten seit Jahren unbewirtschaftet sind wie Kleinstwald und unzugängliche Waldflächen dem 5 %-Ziel. „Ich bin der festen Meinung, dass bereits viel mehr Flächen dem Ziel der natürlichen Waldentwicklung dienen, als uns manche glauben machen wollen“, betonte der CDU-Politiker. Ohnehin sei ein effizienter Naturschutz nicht an pauschalen Zielen festzumachen. Diese Auffassung werde man weiter deutlich gegenüber dem Naturschutz vertreten.