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Bodenfruchtbarkeit ist gut, größtes Problem ist der Flächenfraß

„Unsere Böden in Deutschland sind heute in einem produktiveren Zustand als in der sogenannten „guten alten Zeit“. Untrügliches Zeichen dafür ist, dass sich Erträge und Qualität der Ernten in den vergangenen 100 Jahren gewaltig verbessert haben.“ Dies erklärte der DBV-Umweltbeauftragte Eberhard Hartelt.

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„Unsere Böden in Deutschland sind heute in einem produktiveren Zustand als in der sogenannten „guten alten Zeit“. Untrügliches Zeichen dafür ist, dass sich Erträge und Qualität der Ernten in den vergangenen 100 Jahren gewaltig verbessert haben.“ Dies erklärte der DBV-Umweltbeauftragte Eberhard Hartelt auf der Grünen Woche.


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Der Humusstatus der deutschen Böden wird heute nach verschiedenen Untersuchungen als gut eingeschätzt. Bodenfruchtbarkeit ist die Existenzgrundlage der Bauern; allein deshalb haben die deutschen Landwirte ein hohes Eigeninteresse an ihrem Erhalt.


Hartelt zeigte jedoch auch auf, dass Deutschland gefährdete Standorte im Hinblick auf Wind- und Wassererosion habe. Hier seien die Landwirte besonders gefordert, um mit ackerbaulichen Maßnahmen der Erosion vorzubeugen. Gestaltung der Fruchtfolge, der Anbau von Zwischenfrüchten, angepasste Bodenbearbeitungsverfahren, die Rückführung von Ernteresten und organischen Düngemitteln sowie die Verwendung bodenschonender Maschinen sind Beispiele der Maßnahmen, die vom Landwirt ergriffen werden. Im aktuell erschienenen Situationsbericht Boden des Deutschen Bauernverbandes werden der Zustand der Bodenfruchtbarkeit und der Bodenschutz mit Daten und Fakten untermauert.

 

Die größte Bedrohung landwirtschaftlicher Böden in Deutschland sei der immense Flächenverbrauch durch Siedlungen und Straßen, so Hartelt. Täglich würden immer noch 73 Hektar landwirtschaftliche Flächen für Siedlungs- und Verkehrsflächen verloren gehen, umgerechnet wären dies 1,3 durchschnittliche Landwirtschaftsbetriebe. Seit 1992 sind fast 900.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche umgewidmet, versiegelt oder aufgeforstet worden.


„Für die Landwirtschaft ist diese Situation unhaltbar. Wir können es uns einfach nicht länger leisten, Stadtentwicklung auf der grünen Wiese zu betreiben, wenn gleichzeitig die Bevölkerung schrumpft und die Ortskerne zu veröden drohen“, betonte Hartelt. Der Boden sei knapp und unvermehrbar, so dass landwirtschaftliche Flächen nicht länger freie Verfügungsmasse für Planungen unterschiedlichster Art sein dürften: ob für Siedlung, Straßen, Bahnlinien, aber auch für Fotovoltaik und den Netzausbau. Der gesetzliche Auftrag der Flächenschonung beim Naturschutzausgleich müsse endlich in die Tat umgesetzt werden.

 

„Wir werden beim Flächenverbrauch keinen Schritt vorankommen, solange die Kommunen nicht im Baugesetzbuch zur Nutzung vorhandener Freiflächen im Innenbereich verpflichtet werden“, argumentierte Hartelt. Zudem dürfe ein gesetzlich verankertes Erhaltungsgebot für landwirtschaftliche Flächen politisch nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden. Die Bundesministerien für Umwelt und Landwirtschaft seien gefordert, endlich zu handeln. 

 

Hartelt sprach sich beim Thema Bodenschutz gegen eine europäische Bodenrichtlinie aus. Diese würde nur zu mehr Regelungen, Bürokratie und einer Menge Frust in der Landwirtschaft führen, aber für den Bodenschutz in Deutschland keine Fortschritte bringen. Beim Flächenverbrauch sei nicht Europa zuständig, sondern die einzelnen nationalen Staaten, die die richtigen Weichen stellen müssten. Eine Vielzahl von Regelungen im EU-Recht und auf nationaler Ebene regelten bereits heute direkt oder indirekt die Qualität der Böden.

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