Die baden-württembergische Landesregierung hat das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) neu ausgerichtet. Ziel ist es nach den Worten von Landwirtschaftsminister Alexander Bonde, die Strukturen zu stärken, damit der ländliche Raum im Südwesten als Lebens- und Wirtschaftsraum für die Menschen zukunftsfähig bleibt.
In diesem Jahr stehe im ELR die Rekordsumme von 60,4 Mio Euro zur Verfügung, betonte der Grünen-Politiker. In den Jahren 2013 und 2012 waren es 56 Mio Euro beziehungsweise 48 Mio Euro gewesen. Laut Bonde bleibt das ELR auch mit der Neuausrichtung das zentrale Instrument, „mit dem Grün-Rot auf hohem finanziellen Niveau die Strukturentwicklung im ländlichen Raum fördern wird“.
Mit der Neuausrichtung solle den Städten und Gemeinden im ländlichen Raum bei der Bewältigung des demographischen Wandels sowie der ökologischen und sozialen Modernisierung gezielt geholfen werden. Im Fokus stünden dabei insbesondere eine zeitgemäße Entwicklung der infrastrukturellen Daseinsvorsorge sowie das Ziel, flächendeckend lebendige Ortskerne als einen bedeutenden Lebensmittelpunkt zu stärken. Darüber hinaus habe die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen für die Landesregierung eine hohe Priorität, unterstrich der Minister.
Neu im ELR sind nach Angaben des Agrarressorts in Bezug auf die interkommunale Zusammenarbeit, dass Aufnahmeanträge nicht nur wie bisher für Teilorte, sondern für ganze Gemeinden oder interkommunale Projekte gestellt werden können. Künftig würden zudem Infrastrukturen im ländlichen Raum gestärkt, indem neue kreative Lösungen insbesondere für kleine Gemeinden gefördert würden, etwa die Zusammenlegung von Kindergärten oder Verwaltungsgebäuden, sofern dafür ein vorhandenes Grundstück genutzt werde.
Auch solle sich von jetzt an die Höhe der Förderung verstärkt am Gemeinwohlaspekt des Projektes orientieren. Daneben konzentriere sich die ELR-Unterstützung noch stärker auf die Innenentwicklung. Außerdem sollten die Bürger mehr beteiligt werden.