Unter dem Motto „Brandenburg braucht seine Bauern!“ forderte LBV-Präsident Henrik Wendorff kürzlich die Politik zum aktiven Handeln auf. „Es kann doch nicht sein, dass Landwirte jeden Tag aufstehen, dafür sorgen dass Alle zu gut zu essen haben und dafür jetzt noch Geld mitbringen und zusetzen müssen“ fasste er die derzeitige katastrophale Situation in der Tierhaltung, speziell bei den Milchbauern zusammen.
Diese bekommen derzeit kaum 20 ct für einen Liter Milch. Um eine schwarze Null zu schreiben, bräuchten sie etwa 35 ct/l Milch. „Im vergangenen Jahr haben 40 Betriebe die Milchproduktion eingestellt. Bereits jetzt gibt es 9000 Milchkühe weniger. Wir brauchen hier dringend ein echtes Hilfsprogramm...“ forderte Wendorff, „... denn wer einmal seine Tiere abgeschafft hat, der wird später nicht wieder zurückkommen“!
Ministerpräsident Woidke zeigte zwar großes Verständnis für die schlimme Situation, hatte jedoch auch keine wirklichen Lösungsansätze parat. Eine Prämie für das Schlachten der Milchkühe wäre hier auch nicht der große Wurf.
„Wir brauchen dringend Liquidität in unseren Betrieben. Da ist es schon sehr bitter, wenn Sich die Zahlung der KULAP-Geldern so stark verzögert. Die Landwirte haben ihre Leistung für diese Kulturlandschaftspflege-Programme (KULAP) bereits im letzen Jahr erbracht“ kritisierte der Bauernpräsident. „Jetzt ist das Ministerium und die Verwaltung aufgefordert diese Gelder schnellstmöglich in die Betriebe zu bringen!“
Ungewöhnlich deutliche Worte fanden auch die Landwirte, die sich in der anschließenden Diskussion zu Wort meldeten. Es sind Themen, die den Landwirten zusätzlich unter den Nägeln brannten, sei es der faulen Kompromiss der Landtagsfraktionen gegenüber dem Volksbegehren, seien es die Probleme mit dem Biber und anderen geschützten Tieren oder Stress mit Verordnungen, die dem Bauern Geld & Zeit kosten.
Die Stimmung in den Betrieben ist sehr angespannt! Noch nie stand die Landwirtschaft in Brandenburg vor solchen existenzbedrohenden Problemen! Jetzt muss die Politik handeln!