Die Bundesregierung rechnet mit tendenziell weiter steigenden Preisen für landwirtschaftliche Flächen. Das geht aus dem Dritten Bodenschutzbericht, den das Kabinett kürzlich beschlossen hat hervor.
Begründet wird die Einschätzung mit der weltweit zunehmenden Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten durch die sich global ändernden Verzehrsgewohnheiten hin zu mehr Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs sowie durch den zunehmenden Bedarf an nachwachsenden Rohstoffen zur stofflichen und energetischen Nutzung.
Diese Entwicklungen erhöhten den Nutzungsdruck auf die Ressource Boden und schürten die Nachfrage nach zusätzlichem Ackerland, da der erwartete Nachfragezuwachs aller Voraussicht nach die künftige Zunahme der Flächenproduktivität übersteigen werde, heißt es in dem Bericht, den die Bundesregierung einmal pro Legislaturperiode vorlegen muss. Darin bekräftigt die Regierung die Notwendigkeit, die landwirtschaftliche Erzeugung global durch nachhaltige Intensivierung bereits kultivierter Ackerflächen zu steigern. Gleichzeitig müssten bislang ungenutzte und wertvolle Ökosysteme erhalten sowie die Verluste und die Vernichtung von Nahrungsmitteln verringert werden.
Laut Bodenschutzbericht nutzt jeder Europäer mit 1,3 ha pro Kopf derzeit weit mehr Fläche als weltweit mit durchschnittlich 0,72 ha zur Verfügung stehe. Bei steigender Weltbevölkerung nehme die pro Kopf zur Verfügung stehende Ackerfläche ab.
Wie aus dem Bodenschutzbericht weiter hervorgeht, konnten bei der Verringerung von Bodenbelastungen durch Schadstoffe in Deutschland in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt werden. Die größte Herausforderung liege derzeit darin, die Erosion durch Wasser und Wind, Verdichtung und Humusschwund aufzuhalten. Ohne Gegenmaßnahmen könnten diese Gefahrenquellen dazu führen, dass Böden ihre Aufgaben im Ökosystem nicht mehr ausreichend erfüllen könnten. (AgE/ad)