Die Bundesregierung hat ihre ablehnende Haltung gegen eine Verlagerung der Entscheidungskompetenz über ein Verbot der Einfuhr gentechnisch veränderter Futtermittel auf die Ebene der EU-Mitgliedstaaten bekräftigt.
Die Bundesregierung sehe den entsprechenden Vorschlag der Europäischen Kommission kritisch, erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Maria Flachsbarth, in ihrer Antwort auf eine schriftliche Frage des grünen Bundestagsabgeordneten Harald Ebner.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt sei der Auffassung, „dass die notwendige Versorgung der deutschen Fleisch-Veredlungswirtschaft mit Futtermitteln derzeit auch den Import von gentechnisch veränderten Agrarrohstoffen voraussetzt“, heißt es in der Antwort der Staatssekretärin.
Nach ihrer Einschätzung könnte aber eine zukünftige langfristige Marktanpassung zur Bereitstellung von nicht gentechnisch veränderten Futtermitteln bei entsprechender Nachfrage möglich sein. Gleichzeitig setze sich das Bundeslandwirtschaftsministerium mit seiner Eiweißpflanzenstrategie für eine Ausweitung des Anbaus von Eiweißpflanzen in Deutschland ein.
Flachsbarth Angaben zufolge importiert die EU rund 30 Mio t gentechnisch veränderte Agrarrohstoffe pro Jahr. In Deutschland liege diese Menge bei 6,5 Mio t, darunter 4,5 Mio t Sojaschrot. Weltweit sei mittlerweile der Anbau von Soja zu mehr als 80 % gentechnisch verändert. Gleichzeitig entfielen auf Europa derzeit nur 2,2 % der weltweiten Sojaproduktion.