Chinesische Finanzinvestoren auf mecklenburgischem Acker: Das Investmenthaus Fosun aus der Volksrepublik ist über eine portugiesische Tochtergesellschaft in die Landwirtschaft in MV eingestiegen. Die Finanzinvestoren übernehmen 620.000 Aktien am börsennotierten Agrarkonzern KTG, der in MV zu den größten Agrarunternehmen gehört. Mit dem Einstieg der Chinesen wolle KTG den „profitablen Wachstumskurs“ fortsetzen, teilte das Unternehmen mit. Fosun sei „langfristig engagiert“ und werde KTG helfen, „China als größten Konsumentenmarkt mit unseren hochwertigen Lebensmitteln zu erschließen“.
Der Deal bringt Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern offenbar in Sorge. Ein „Alarmsignal“, warnt der Deutsche Bauernbund. „Da bekommt kein Junglandwirt mehr ein Bein auf den Boden.“ Die großen Bodenbewirtschafter würden Ackerpreise massiv überbieten, so dass keiner mehr mithalten könne.
KTG wiegelt ab: Der Konzern habe eine Selbstverpflichtung abgegeben, wirtschaftenden Landwirten keinen Boden wegzukaufen, erklärte Firmensprecher Fabian Lorenz. KTG sei ein Landwirtschaftsunternehmen, das zu 90 Prozent auf Pachtflächen wirtschafte: Die Größe eines Unternehmens sollte man nicht verteufeln, sagte Lorenz. Der Bauernbund fürchtet indes, dass der KTG-Konzern ausgestattet mit Fosun-Kapital weitere Flächen zukaufen werde. Lorenz beruhigt: Auch für den KTG-Konzern seien die von Investoren gezahlten hohen Bodenpreise nicht bezahlbar: „Wir sind nicht die Preistreiber.“