In Dänemark haben im vergangenen Jahr so viele Agrarbetriebe aufgegeben, wie seit gut 22 Jahren nicht mehr. Grund sind vor allem die niedrigen Preise für wichtige Agrarprodukte. Eine Trendwende ist auch im Nachbarland nicht in Sicht.
Die Zahl der Insolvenzen im dänischen Agrarsektor ist in den vergangenen zwölf Monaten auf einen langjährigen Höchststand geklettert. Wie das Fachmagazin Landbrugs Avisen unter Berufung auf entsprechende Zahlen des Agrarforschungszentrums (Seges) berichtete, sind im April mit 26 Unternehmen zwar etwas weniger Agrarbetriebe in Konkurs gegangen als noch im März, als 31 Insolvenzen verzeichnet wurden.
Für den Zwölfmonatszeitraum von Mai 2015 bis April 2016 komme man aber auf insgesamt 197 Konkurse. Eine so hohe Menge an Insolvenzen binnen Jahresfrist seien im Agrarbereich zuletzt im August 1994 registriert worden, stellte Seges-Chefökonom Klaus Kaiser fest.
Nach Angaben des Wirtschaftsfachmanns sind die aktuellen Betriebsaufgaben die direkte Folge der lang anhaltenden Niedrigpreise für wichtige Agrarprodukte. Da hier vorläufig keine Trendwende in Sicht sei und die jüngsten Preisnachlässe bei der Milch erst noch in den Bilanzen der Unternehmen ankommen müssten, dürften die Insolvenzen vor allem bei Milchviehbetrieben auf vergleichsweise hohem Niveau bleiben, erklärte Kaiser.