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Das wird ein zäher Zweikampf!

Ein Kommentar von Dr. Ludger Schulze Pals, Chefredakteur von top agrar: Haben Sie es schon gemerkt? Der Bundestagswahlkampf 2017 hat begonnen. Die Grünen haben den anderen Parteien den Fehdehandschuh hingeworfen. Ausgerechnet die Landwirtschaft soll ihnen die 2013 verlorenen Stimmen zurückbringen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Dr. Ludger Schulze Pals, Chefredakteur von top agrar:


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Haben Sie es schon gemerkt? Der Bundestagswahlkampf  2017 hat begonnen. Die Grünen haben den anderen Parteien den Fehdehandschuh hingeworfen. Ausgerechnet die Landwirtschaft soll ihnen die 2013 verlorenen Stimmen zurückbringen. Damals hatte die Forderung nach einem Veggie-Day das Image der Grünen, eine Verbotspartei zu sein, verstärkt und viele Wählerstimmen gekostet.

 

Ist die Strategie, jetzt erst recht auf dieses Thema zu setzen, nun mutig oder wahnsinnig? Es spricht viel dafür, dass die Grünen mit ihrer Fokussierung auf die Landwirtschaft wahltaktisch goldrichtig liegen:

  • Das Interesse an Landwirtschaft steigt stetig. Bei den Meinungsforschern von Emnid gaben 2012 rund 46 % an, sie hätten Interesse an landwirtschaftlichen Themen. 10 Jahre zuvor waren es nur 35.
  • Die Ablehnung der Gentechnik ist heute genauso ausgeprägt wie vor 20 Jahren.



  • Die Sorge um die Gesundheit macht die Republik zu Hypochondern und schürt die Angst vor Antibiotika und robusten Keimen.
  • Wer noch Fleisch isst, muss sich immer lauter werdender Kritik stellen, das sei ungesund, fördere die teuflische Massentierhaltung und dränge die Kleinbauern in Südamerika wegen des Sojaanbaus in die Armut.



  • Die vegane Ernährung boomt. Entsprechende Kochbücher brechen Auflagenrekorde und vegane Lebensmittel haben im Handel die größten Umsatzzuwächse.
Es kommt jetzt entscheidend darauf an, wie die traditionell bauernfreundliche CDU/CSU auf diese Entwicklung reagiert. Klar ist, sie kann und sie wird den Grünen dieses wichtige Politikfeld nicht freiwillig überlassen. Klar ist auch, dass sie mit einer ausschließlich auf die Bedürfnisse der Landwirte zugeschnittenen Agrarpolitik bei der nächsten Bundestagswahl keine Blumentöpfe gewinnen kann. Aber noch nicht klar ist, ob und wie es der Union gelingt, die scheinbar völlig unterschiedlichen Interessen der Bauern und der Verbraucher miteinander zu verknüpfen.

 

Wie soll sich der Berufsstand in einer solchen Gemengelage aufstellen? Ganz wichtig ist es, mit allen Parteien im Gespräch zu bleiben. Es wird nicht helfen, die Grünen einfach auszugrenzen und zu ignorieren. Dann können diese ihre manchmal weltfremden und ideologischen Positionen unwidersprochen vertreten und damit auch noch Punkte beim Wähler sammeln.

 

Nein, Sie als Landwirte müssen den Meinungsaustausch suchen. Gehen Sie zu den Parteiveranstaltungen vor Ort, wenn Landwirtschaft ein Thema ist. Laden Sie die Politiker aller Parteien zu den Bauernversammlungen ein, vor allem die der Grünen und der Union. Auf diese beiden Parteien kommt es an. Die SPD hat sich schon vor langer Zeit von der agrarpolitischen Bühne verabschiedet. AfD und Linke spielen ebenfalls keine entscheidende Rolle und die FDP hat ganz andere Probleme.

 

Es wird einen zähen und verbissenen Zweikampf zwischen den Grünen und der Union um die „Lufthoheit“ in der Agrarpolitik geben. Der Berufsstand sollte dabei das Beste für sich rausholen.

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