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Deutsche haben 7 % mehr für Biolebensmittel ausgegeben

Der deutsche Biomarkt setzt seinen Wachstumskurs fort. Im Jahr 2013 gaben die deutschen Haushalte insgesamt 7,55 Mrd. Euro und damit rund 7 % mehr als im Vorjahr (2012: 7,04 Mrd. Euro) für Biolebensmittel und -getränke aus. Das geht aus Berechnungen und Schätzungen eines Kreises von Marktexperten der Biobranche hervor.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Bio-Markt in Deutschland ist 2013 in ähnlichem Maße gewachsen wie 2012. Insbesondere der Naturkostfachhandel aber auch die Vollsortimenter und Drogeriemärkte trugen überdurchschnittlich zu diesem Wachstum bei.


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So führten vor allem Preissteigerungen bei Frischeprodukten und Absatzsteigerungen bei Trockenprodukten zu größeren Umsätzen mit Bio-Lebensmitteln. 2013 gaben die deutschen Haushalte 7,2 % mehr Geld für Bio-Lebensmittel und Getränke aus. Das waren 7,55 Mrd. Euro Umsatz im Vergleich zu 7,04 Mrd. Euro 2012, teilt der von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) koordinierte Arbeitskreis Biomarkt mit.


Zwischen den einzelnen Warengruppen gab es dabei wie schon in den Vorjahren erhebliche Unterschiede. Bei Kartoffeln und Gemüse aber auch Obst trugen wie auch am konventionellen Markt erhebliche Preissteigerungen infolge der ungünstigen Witterung und dem damit verbundenen knappen Angebot zur Umsatzsteigerung bei. Damit erreichten diese Bio-Pionierprodukte anders als in den Vorjahren die höchsten Wachstumsraten.


Die Fleisch- und Wurstwarenverkäufe profitierten vom reichlichen und häufig günstigen Angebot an Schweinefleisch. Trinkmilch gehört mit einem Umsatzplus von 11 % durch Mengen- und Preissteigerungen ebenfalls zu den Gewinnern. Die Trockenprodukte waren vor allem in den Drogeriemärkten besonders erfolgreich. Fette/Öle, Feinkost, Trockenfertigprodukte, Tiefkühlkost sowie Süßwaren erzielten jeweils Wachstumsraten von mehr als 10 %.


Einige Warengruppen mussten aber auch Federn lassen: Nach dem Höhenflug 2012 ist der Eierumsatz als Folge der negativen Berichterstattung über die Situation in Hühnerställen vor allem in den Discountern gesunken – insgesamt um 5 %. Mit knapp 14 % Umsatzanteil gehören Eier nach wie vor zu den Produkten mit dem höchsten Bio-Anteil am jeweiligen Gesamtmarkt.


Der Käseverkauf ist zurückgegangen, da verpackter (Scheiben-) Käse vermutlich nicht den Erwartungen an ein hochpreisiges Bio-Produkt entspricht und Geschäfte diesen häufig ausgelistet haben. Genauso ist der Fleischverkauf durch zwei Faktoren zurückgegangen: Durch das kleinere Rindfleischangebot und dem Trend zur fleischärmeren Ernährung. Unter den Geschäftstypen hat sich der Naturkosthandel (einschließlich größerer Hofläden) mit einem Wachstum von 8,6 % besonders dynamisch entwickelt.


Im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) punkteten insbesondere Vollsortimenter und Drogeriemärkte mit größeren Verkaufsmengen. Letztere erzielten ein Umsatzplus von 16 %. Dagegen verloren die Discounter Marktanteile. Mit 6 % Wachstum lag der LEH insgesamt leicht unter dem Durchschnitt. Die „sonstigen Verkaufskanäle“, zu denen Bäckereien, Metzgereien, Obst/Gemüse-Fachgeschäfte, Wochenmärkte, Abo-Kisten, Versandhandel, Tankstellen und Reformhäuser zählen, erreichten bei durchschnittlichem Wachs- tum einen Umsatzanteil von 9 %.


Friedrich: „Umsatzplus von 7 % zeigt Potenzial der Branche auf“


„Die Verbraucher achten beim Einkauf immer mehr auf Produkte, die ökologisch und besonders nachhaltig erzeugt wurden", zeigte sich Bundesminister Hans-Peter Friedrich anlässlich der Eröffnung der Biofach erfreut. Das Umsatzplus von 7 % verdeutlicht laut dem CSU-Politiker, dass viel Potenzial in der deutschen Biobranche steckt. "Die Vermarktung von ökologischen Produkten ist nach wie vor eine Erfolgsgeschichte mit guten Perspektiven für die Zukunft.“

 

Mit einem Umsatzanteil von rund 30 % ist Deutschland der mit Abstand größte Absatzmarkt für Bioprodukte in Europa. „Unser Biomarkt boomt. Daraus ergeben sich gute Marktchancen für ökologisch erzeugte Lebensmittel ‚Made in Germany’", so Friedrich weiter. "Unser Ziel muss es sein, die in der Vergangenheit verloren gegangenen Marktanteile deutscher Bioprodukte wieder zu erhöhen. Das tut nicht nur unserer Umwelt und der Natur gut, sondern auch der Landwirtschaft in Deutschland. Wir sind auf einem guten Weg. Da viele Verbraucher immer gezielter zu Bioprodukten aus der Region greifen, ist das Potential jedoch noch lange nicht ausgeschöpft“, sagte Friedrich.


Angebot hinkt deutlich hinterher


Obwohl Deutschland auch bei der ökologisch bewirtschafteten Fläche mit einem Anteil von 6,2 % über dem EU-Durchschnitt liegt, reicht die Produktion von ökologisch erzeugten Lebensmitteln bei vielen Produkten bislang nicht aus, um mit der steigenden Nachfrage Schritt halten zu können, erklärte Friedrich weiter.


Seiner Meinung nach gibt es immer noch viel ungenutztes Potenzial im deutschen Biomarkt. „Wir müssen den Versorgungsanteil bei Bioprodukten aus heimischer Produktion weiter steigern." Um den Ökolandbau weiter voranzutreiben, setzt der CSU-Politiker auf die weitere Verbesserung der Rahmen­bedingungen. „Auf nationaler Ebene unterstützen wir die Biobranche, indem wir kleinere und mittlere Betriebe im Rahmen der Agrarreform durch eine Sonderförderung der ersten Hektare gezielt stärken und mehr Geld für die zweite Säule und damit auch für den Ökolandbau zur Verfügung stellen“, sagte Friedrich. Außerdem erhöht der Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes ab 2014 die Fördersätze für den Ökolandbau.

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