Nein, der Eindruck trügt nicht: Die Handy-Verbindungen werden immer schlechter. Verantwortlich dafür ist die rasant wachsende Zahl von Smartphones, die die modernen Netze an ihre Leistungsfähigkeit bringen. Das hat jetzt ein Praxistest der Computerzeitschrift Chip gezeigt.
Die Tester waren mit Messgeräten zu Fuß in den Städten aber auch per Auto und Bahn in ganz Deutschland unterwegs. Aufgezeichnet wurden dabei Daten zur Qualität von Telefonverbindungen sowie zur Zuverlässigkeit, Leistung und Stabilität von Datenverbindungen, berichtet Spiegel Online. Dabei zeigte sich, dass längst nicht alle Netzbetreiber gleichgut aufgestellt sind. Und auch die großen Anbieter hätten in einigen Disziplinen eine erstaunlich schlechte Figur abgegeben.
Die Zuverlässigkeit der Netze sinke, resümieren die Autoren der Computerzeitschrift. Das könne jeder selbst anhand von Verbindungsabbrüchen und langsamen Datenübertragungen spüren. Zudem gebe es immer noch Regionen mit schlechter Mobilfunkversorgung. Eine Möglichkeit, diese Lücken zu schließen, sehen die Tester in der LTE-Technik, die helfen könne, bestehende Lücken zu schließen.
Telekom glänzt, E-Plus verliert
Als Gesamtsieger ging T-Mobil hervor. 99,3 % aller Telefongespräche konnte die Telekom in der Stadt erfolgreich aufbauen, die Sprachqualität war exzellent. In der Bahn war es etwas schlechter. Und auch bei den mobilen Datenmessungen sei das Telekomnetz führend. In Innenstädten erreichte der Anbieter einen Datendurchsatz von durchschnittlich 3,5 Mbit/s.
Auf den zweiten Platz der Gesamtbewertung konnte es der Anbieter Vodafone schaffen, obwohl er beim Bewertungspunkt Telefoniemessung unter allen Anbietern der schlechteste war: Hohe Ausfallraten und schlechte Sprachqualität bescheinigte Chip dem Unternehmen. Dafür war das Datennetz mit 2,4 Mbit/s besser. Das Datennetz von O2 schaffte 2,1 Mbit/s. Probleme bereiteten hier aber Uploads und Datenverbindungen in ländlichen Gebieten, bei denen rund die Hälfte scheiterte.
Am schlechtesten schnitt laut Spiegel das E-Plus-Netz ab. In Städten habe die Datenverbindung nur 1,5 Mbit/s erreicht. In keiner Teildisziplin könne der Anbieter mit den beiden großen Netzbetreibern mithalten, heißt es. Schulnote 4,7. Immerhin bewege sich E-Plus beim Telefonieren auf Augenhöhe mit den anderen Netzbetreibern. (ad)