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EDEKA: Verbrauchertäuschung bei regionalem "Gutfleisch"

Die Marke „Gutfleisch“ erfüllt nach Recherchen des NDR ihre selbst gestellten Ansprüche offenbar nicht immer.

Lesezeit: 3 Minuten

Die bei Edeka erhältliche Marke „Gutfleisch“ erfüllt nach Recherchen des NDR ihre selbst gestellten Ansprüche nach Regionalität, Qualität, Sicherheit und Transparenz offenbar nicht immer.



So soll etwa die Datenbank auf der Gutfleisch-Homepage nicht vollständig sein. Hier können Verbraucher nachvollziehen, woher genau das Fleisch kommt, das sie gekauft haben. Stichproben zeigten nun aber große Lücken. Auch beim Test in den Läden entdeckten die Reporter, dass z.B. das regionale Gutfleisch Hüftsteak in Wirklichkeit aus Uruguay stammt. Auf Nachfrage habe eine Verkäuferin nichts von den Gutfleisch-Anforderungen gewusst, das Info-Schild also wahllos ausgelegt. In einem anderen EDEKA-Laden raunte der Abteilungsleiter: "Ich kann das auch wegnehmen", und nahm das Schild an sich.


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Sophie Heer vom Bundesverband der Verbraucherzentralen spricht im NDR von Verbrauchertäuschung: "Wenn dem Verbraucher versprochen wird, er hätte ein regionales Produkt gekauft, dann ist davon auszugehen, dass er auch eine erhöhte Zahlungsbereitschaft hat für diese Extra-Eigenschaft. Wenn das dann nicht den Tatsachen entspricht, dann wird ihm seine Zahlungsbereitschaft abgeschöpft, und ihm entsteht sogar ein finanzieller Schaden daraus."



Von Edeka-Nord heißt es dazu: Eine falsche Kennzeichnung von Ware sei ohne Diskussion ein Fehler. Die Edeka-Märkte erhielten stetig Informationen über das Gutfleisch-Konzept. Die Ware verlasse das Fleischwerk richtig gekennzeichnet. Man werde die einzelnen Märkte nochmals auf die korrekte Kennzeichnung in der Fleischtheke hinweisen.


Weitere Mängel


Die Recherchen des Senders ergaben aber noch weitere Mängel: So ist bei einem Schweinemastbetrieb die Lizenz des Futtermittel-Herstellers laut Homepage 2011 abgelaufen. In anderen Fällen sind gar keine Angaben über Futtermittel zu finden.


Bei einem Betrieb finden sich keine Informationen darüber, wo die Ferkel herkommen: Die Schweinemast auf Gut Losten in Mecklenburg-Vorpommern, die kürzlich wegen der Ferkeltötungen in den Schlagzeilen war, bezieht laut Gutfleisch-Homepage "seine Ferkel aus einem Aufzuchtbetrieb, der nicht an der Dokumentation der Edeka-Transparenz teilnimmt."


Für Roland Ferber, der die Marke Gutfleisch für Edeka mitentwickelt hat und mittlerweile im Ruhestand ist, hat Edeka die Versprechen an die Kunden nicht ausreichend erfüllt - er vermutet, dass die Datenbank schlicht nicht richtig gepflegt wird: "Für den Verbraucher ist dann zum Beispiel die Herkunft der Futtermittel nicht mehr nachvollziehbar, die Herkunft der Ferkel gegebenenfalls nicht nachvollziehbar, und das ist eigentlich etwas, was wir damals wollten. Und das bedeutet letzten Endes, dass das Programm in dieser alten Form nicht mehr existiert. Das ist nur noch eine Worthülse."


Edeka verteidigt das Gutfleisch-Transparenz-System dagegen weiter. Es sei sehr komplex und herausfordernd, dennoch aber lohnenswert für die Betriebe und den Verbraucher.







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