Das Europaparlament hat sich erneut für eine Regulierung der Terminmärkte für Agrarrohstoffe ausgesprochen. Fragwürdige Spekulationsgeschäfte, Fehlentwicklungen und Machenschaften auf den Derivatemärkten sollten dringend angegangen werden, heißt es in einer Entschließung.
Mit dem Positionspapier reagiert das Hohe Haus auf die Rohstoffstrategie, die die Europäische Kommission Anfang Februar vorstellte. Die Parlamentarier bekräftigen, dass die Preise von Nahrungs- und Futtermitteln extrem schwankten, und wiesen auf Mängel entlang der Wertschöpfungsketten hin. Man müsse eingehend prüfen, ob diese Instabilität nicht durch Finanzinstrumente und das Verhalten von Spekulanten verursacht werde. Dabei solle aufmerksam die allgemeine Verunsicherung hinsichtlich der Wechselwirkungen zwischen Energie- und Nahrungsmittelmärkten berücksichtigt werden.
Von der internationalen Gemeinschaft erwartet das Parlament einen langfristigen, koordinierten Ansatz zur weltweiten Ernährungssicherung, einschließlich mehr Forschung und Investitionen in die Landwirtschaft von Entwicklungsländern. Ausdrücklich unterstützt werden die Bemühungen der G20-Staaten um politische Maßnahmen zur Eindämmung der Preisschwankungen auf den Nahrungsmittel- und Agrarmärkten, darunter der Austausch von Informationen über Preisprognosen. Dazu seien mehr Transparenz und frühzeitige Informationen über Nahrungsmittelreserven und -bestände notwendig. Berichterstatter Reinhard Bütikofer von den Grünen begrüßte die große Zustimmung für sein Papier. Er forderte unter anderem, die Ziele und Anliegen der Entwicklungspolitik zu respektieren. (AgE)