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Ehemalige Upländer Milchbauern empört über Interview der Molkereichefin

Verärgert haben die ehemaligen Lieferanten der Upländer Bauernmolkerei, die in diesem Jahr ihre Mitgliedschaft bei der Milcherzeugergemeinschaft Hessen w. V. außerordentlich gekündigt hatten, auf ein Interview von Molkerei-MEG-Geschäftsführerin Karin Artzt-Steinbrink reagiert.

Lesezeit: 4 Minuten

Verärgert haben die ehemaligen Lieferanten der Upländer Bauernmolkerei, die in diesem Jahr ihre Mitgliedschaft bei der Milcherzeugergemeinschaft Hessen w. V. außerordentlich gekündigt hatten, auf ein Interview von Molkerei-MEG-Geschäftsführerin Karin Artzt-Steinbrink reagiert. „Bisher haben wir uns nicht zu den Vorgängen geäußert, wollen nun aber doch zu den Aussagen Stellung nehmen“, erklärten die Milchbauern gegenüber top agrar online.

 

Hintergrund ist die positive Darstellung der Situation bei der Upländer Bauernmolkerei nach der Insolvenz des Neukircher Käsewerks durch Karin Artzt-Steinbrink. Im Wochenblatt Westfalen-Lippe hatte sie erklärt, man habe bei der Übernahme des Werks den schwierigen Käsemarkt unterschätzt. Durch die Absenkung des Auszahlungspreises für Milch auf 22 Cent würden nun aber alle Mitglieder für die Schulden aufkommen, weshalb die spontane Kündigung einer Gruppe von Milchbauern rechtlich nicht gültig und moralisch verwerflich sei. Man werde diese auf Schadenersatz verklagen. Lesen Sie im Folgenden die Darstellung der Milchbauern im Originalwortlaut:


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Darstellung der Milchbauern


„Die Behauptung von Frau Artzt-Steinbrink, die Landwirte hätten die Molkerei „Knall auf Fall“ verlassen, stimmt definitiv nicht. Auch war der Kündigungsgrund nicht die Unzufriedenheit mit den Milchpreisen. Fakt ist vielmehr, dass insgesamt 47 Betriebe mit einer jährlichen Anlieferungsmenge von ca. 20 Mio. Milch-kg die Mitgliedschaft in der Milcherzeugergemeinschaft außerordentlich gekündigt haben. Gründe für unsere Kündigungen gab es verschiedene und wir kündigten auch erst, nachdem wir feststellen mussten, dass kein Interesse an einer gemeinsamen Bearbeitung der Probleme, die im März auf der Mitgliederversammlung vorgetragen wurden, bestand. Mehrmalige Anfragen unsererseits wurden trotz der von uns signalisierten Gesprächsbereitschaft ignoriert, so dass es schließlich zur Kündigung und Lieferung an andere Abnehmer kam.

 

Wir standen immer hinter der MEG und der Molkerei, aber nicht mehr hinter der MEG- und Molkereiführung! Schließlich gehören zu unserem Kreis nicht nur Landwirte, die erst seit kurzem Lieferanten waren, sondern auch solche, die bereits seit den 1990-er Jahren Mitglieder waren und die MEG und Molkerei quasi von Anfang an begleitet haben!

 

Wie Frau Artzt-Steinbrink selbst schreibt, hat die Geschäftsführung von MEG und Molkerei die Perspektive für die Käsevermarktung noch im FEBRUAR dieses Jahres als vielversprechend eingestuft. Entsprechend wurden auch uns Mitgliedern immer nur die guten Aussichten für die Geschäftsentwicklung präsentiert und Durchhalteparolen ausgegeben. Was für eine eklatante Fehleinschätzung. Nach unserer heutigen Kenntnis hat das beauftragte Beratungsunternehmen der Geschäftsführung bereits wesentlich früher die Probleme aufgezeigt, ohne dass darauf reagiert wurde! Der Gesamtschaden, der durch die Insolvenz entstanden ist, liegt nach Aussage von Prof. Kammlott auf der Versammlung am 17. Mai 2013 mittlerweile bei 4,9 Mio. Euro Bauerngeld! 

 

Die Mitgliederversammlung der MEG Hessen, auf der die anwesenden Mitglieder über die gekürzte Milchgeldauszahlung informiert wurden, fand am Freitag, den 15. März 2013 statt. Nicht anwesende Mitglieder erhielten keine Information und mussten am 18. März entsetzt feststellen, dass nur ca. die Hälfte des erwarteten Geldes auf ihren Konten eingegangen war. Dies war für die Landwirte eine unhaltbare Situation. Niemand konnte im Vorfeld seine Liquiditätsplanung anpassen, mindestens ein Landwirt wollte auf Basis der Februar-Milchgeldabrechnung mit seiner Hausbank ein Gespräch für eine Kreditfinanzierung führen. 

 

Wir freuen uns, dass Frau Artzt-Steinbrink den Lieferanten vom Februar das fehlende Milchgeld nachzahlen möchte, denn auch wir haben in diesem Monat Milch geliefert, bisher aber noch keine Nachzahlung erhalten. Ebenso warten wir immer noch auf die Bezahlung der Milchlieferungen aus den Kündigungsmonaten. Auch dafür haben wir bisher noch keinen Cent gesehen und können nur hoffen, dass die MEG Hessen dieses Geld nicht längst anderweitig ausgegeben hat!

(...)

Dass die Übernahme des Käsewerkes mit Risiken verbunden sein würde, war uns natürlich bewusst, allerdings wurden wir im Vorfeld über deren mögliches Ausmaß nicht richtig informiert. Das Risiko wurde nach unserer Ansicht von der Geschäftsführung vollkommen falsch eingeschätzt! Allein eine Konsequenz aus diesem Versagen zu ziehen, dazu ist keiner der Verantwortlichen bereit!“

 

Zusammenfassung des besagten Interviews:

Upländer Bauernmolkereierholt sich langsam von Käsedesaster (15.11.2013)

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