Der vor vier Jahren aufgedeckte Skandal um falsch deklarierte Eier und überfüllte Ställe im Oldenburger Münsterland beschäftigt die Behörden noch immer. Presseberichten zufolge sind bislang 331 Ermittlungsverfahren gegen Hühnerhalter eingeleitet worden. Der Schwerpunkt soll dabei auf den Landkreisen Emsland, Cloppenburg und Vechta liegen.
In 59 Fällen ist laut der Staatsanwaltschaft Oldenburg ein Strafbefehl beantragt worden. Sieben davon wurden sofort rechtskräftig. Sechs weitere endeten mit Gerichtsurteilen oder wurden gegen Zahlung von Geldauflagen eingestellt. Die Höhe lag zum Teil im sechsstelligen Euro-Bereich, heißt es. 80 weitere Verfahren sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen und lägen noch vor verschiedenen Gerichten.
Ermittelt wurde und wird wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Verstoßes gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch. Bei Biobetrieben kämen auch noch Verstöße gegen das ökologische Landbaugesetz hinzu. Konkret geht es um sogenannte Überbelegungen von Tieren.
Dazu muss man wissen, dass die Kennzeichnung von Eiern aus den verschiedenen Haltungsformen Grenzen bei der Stallbelegung vorgibt. Laut Staatsanwaltschaft ging es in Einzelfällen um Millionen von Eiern, insgesamt sei man eventuell schon an der Grenze von einer Milliarde.