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Frustrierter Wolfsberater gibt auf

Mit der deutlichen Ausbreitung der Wölfe in Deutschland sind die Wolfsberater zunehmend bei Problemen gefragt. Nach nur acht Monaten im Amt hat nun ein ehrenamtlicher Berater im Kreis Nienburg frustriert das Handtuch geworfen.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit der deutlichen Ausbreitung der Wölfe in Deutschland sind die Wolfsberater zunehmend bei Problemen gefragt. Nach nur acht Monaten im Amt hat nun ein ehrenamtlicher Berater im Kreis Nienburg frustriert das Handtuch geworfen.


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Laut einem Bericht des NDR hat der 37-jährige Landwirt und Jäger Christian Lohmeyer aus Bücken dem Umweltministerium in Hannover mitgeteilt, dass er ab Mitte Juni nicht mehr zur Verfügung stehe. Grund: Die Situation mit den Wölfen ist jetzt eine ganz andere als zu Beginn seiner Amtszeit. "Das hat mit der Ausgangssituation rein gar nichts mehr zu tun", sagt er.


Der finanzielle und zeitliche Aufwand durch das vermehrte Aufkommen der Tiere sei immens geworden. "Es gibt keine Erstattung meiner Kosten für Telefon, Internet und Fahrten mit meinem Auto", klagt der 37-Jährige. Zudem sei er nicht versichert. Das berge auch rechtlich ein enormes Risiko, das er sich und seiner Familie nicht antun wolle. "Geht mein Auto im Einsatz kaputt oder begehe ich einen Fehler bei einem DNA-Test an einem gerissenen Tier - für all das muss ich mich alleine verantworten."


Ein weiterer Punkt, der zu Lohmeyers Entscheidung beigetragen habe, seien die vielen offenen Fragen zum Umgang mit dem Wolf. "Es herrscht Unsicherheit, es gibt keine Weisung, wie mit den Tieren umzugehen sei, die sich auch am Tage dem Menschen nähern", sagt der scheidende Wolfsberater nach Angaben des NDR weiter. Als Beispiele nennt er Fragen wie: Was passiert, wenn ein Wolf angefahren wird und noch lebt? Wer darf das sich quälende Tier töten? Wohin muss es gebracht werden? Hilfe und klare Ansagen vom zuständigen Umweltministerium in Hannover gebe es nicht, sagt Lohmeyer. Das alles sei ein unhaltbarer Zustand, das alles müsse endlich vom Ministerium geklärt werden - über alle Landkreise hinweg.


Wie man sich bei einer Begegnung mit dem Wolf verhalten soll, wollen viele besorgte Menschen von ihm wissen. In die Hände klatschen und auf sich aufmerksam machen, wie es vom Ministerium geraten wurde? Lohmeyer würde es nicht tun. Und eine solche Anweisung weitergeben will er auch nicht. "Das kann ich nicht verantworten", sagt er. "Ich habe das Gefühl, das Ministerium versteckt sich hinter uns Wolfsberatern."


Im Umgang mit dem Wolf müsse es klare Anweisungen geben - und jemanden, der für die Durchsetzung auch geradesteht. "Es ist absolut nichts geregelt." Die Politik habe notwendige Entscheidungen nicht getroffen, der Landkreis Nienburg benötige aber dringend klare Handlungsweisungen aus dem niedersächsischen Umweltministerium.


Video: Wolfsberater schmeißt hin

Hallo Niedersachsen - 05.06.2015 19:30 Uhr

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