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Für Humanmedizin wichtige Antibiotika kaum in der Tiermedizin eingesetzt

Antibiotika, die auch in der Humanmedizin wichtig sind, werden nur selten in der Tiermedizin eingesetzt. Das belegen neue Daten aus dem Jahr 2011, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Dienstag veröffentlicht hat.

Lesezeit: 3 Minuten

Antibiotika, die auch in der Humanmedizin wichtig sind, werden nur selten in der Tiermedizin eingesetzt. Das belegen neue Daten aus dem Jahr 2011, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Dienstag veröffentlicht hat. 


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Wie die Behörde mitteilt, liegt seit heute für die erstmals im Jahr 2011 erhobenen Daten der an Tierärzte in Deutschland abgegebenen Mengen an Antibiotika die abschließende Auswertung vor. Sie erlaubt auch eine regionale Zuordnung der vertriebenen Mengen nach den ersten beiden Postleitzahlen. Insgesamt wurden im Jahr 2011 rund 1.706 t Antibiotika für den Veterinärbereich abgegeben – davon großteils ältere Wirkstoffe. Die vom BVL vorgenommene Auswertung ergab, dass die als „kritisch“ eingestuften Antibiotika wie Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation in der Tiermedizin eher selten eingesetzt werden.


Den mengenmäßig größten Anteil der von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte abgegebenen Antibiotika machten Tetracycline (564 t) und Aminopenicilline (501 t) aus. Mit Abstand folgten Makrolide (173 t), Sulfonamide (185 t) und Polypeptid-Antibiotika (127 t). Weiterhin wurden 47 t Aminoglykoside, 30 t Trimethoprim, 26,5 t übrige Penicilline, 17 t Lincosamide, 14 t Pleuromutiline, 8 t Fluorchinolone sowie 6 t Fenicole abgegeben.


Ein Vergleich mit den bekannten Nutzungsintensitäten in den einzelnen Regionen lässt laut der Behörde den Schluss zu, dass in Postleitzahlgebieten mit höherer Nutzungsintensität auch größere Mengen antimikrobiell wirksamer Grundsubstanz abgegeben wurden. Darüber hinausgehende Wechselbeziehungen seien nicht möglich, da diese Daten über den Ort der Anwendung des Tierarzneimittels keine Auswertung ermöglichen.


Abgegebene Menge antimikrobiell wirksamer Grundsubstanz/Postleitbereich [in Tonnen] in Deutschland, 2011


Bauern stehen zu verantwortungsbewussten Umgang mit Tierarzneien


Die Landwirte stehen zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Tierarzneimitteln. Dabei steht die Tiergesundheit im Mittelpunkt, aber auch die Vermeidung von Resistenzen, erklärte der Bauernverband aus Niedersachsen nach Bekanntwerden der Ergebnisse.


Die jetzt vorgelegten Daten zeigten zwar Parallelen zwischen Regionen mit großen Nutztierbeständen und der Abgabe dieser Mittel. „Daraus lässt sich jedoch nicht ableiten, dass hier die Tiere häufiger behandelt werden“, greift Landvolkpräsident Werner Hilse die Schlussfolgerung des BVL auf. Die mit der Statistik erfasste Abgabe berücksichtige ebenfalls nicht, dass spezialisierte Tierärzte Bestände im gesamten norddeutschen Raum betreuten und behandeln.


Erfreut wertet Hilse die Tatsache, dass in der Nutztierhaltung kaum Antibiotika der jüngeren Generation, die dem Humanbereich vorbehalten bleiben sollen, eingesetzt würden. Die dort diskutierten Resistenzprobleme könnten nicht in der Landwirtschaft gelöst werden. Die vom BVL aktuell vorgelegte Auswertung erlaubt keine Rückschlüsse auf die tatsächlich an landwirtschaftliche Nutztiere verabreichten Antibiotikamengen. Über Arzneibücher und freiwillige privatwirtschaftliche Dokumentationen wird der Medikamenteneinsatz in der Nutztierhaltung lückenlos im Betrieb belegt. Amtliche Rückstandsuntersuchungen zeigen zudem, dass in tierischen Produkten wie Fleisch so gut wie keine Rückstände enthalten sind.


Hilse bekräftigte die Bereitschaft der Landwirtschaft, den Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung zu reduzieren. Dies sei in modernen und geschlossenen Ställen deutlich leichter umzusetzen als in älteren und offenen Ställen. (ad)

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