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Gentechnik: Erste Patente laufen aus

Der Patentschutz auf gentechnisch verändertes Saatgut ist für die Saatgutindustrie eine feine Sache. Landwirte, die GVO-Saatgut aussäen, müssen Lizenzen bezahlen, einen Vertrag mit dem Saatgutkonzern schließen und das Risiko tragen, dass Nachbarfelder nicht mit GVO kontaminiert werden.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Patentschutz auf gentechnisch verändertes Saatgut ist für die Saatgutindustrie eine feine Sache. Landwirte, die GVO-Saatgut aussäen, müssen Lizenzen bezahlen, einen Vertrag mit dem Saatgutkonzern schließen und das Risiko tragen, dass Nachbarfelder nicht mit GVO kontaminiert werden.

 

Für einen Konzern wie Monsanto, der als erster 1996 herbizidtolerante „Roundup Ready“-Sojasorten auf den US-Markt gebracht hat, ist dies ein einträgliches Geschäftsmodell. Die ehemalige Pflanzenschutz-Firma hat damit auf dem Markt für GVO-Saaten, der jährlich 10,2 Mrd. Euro allein in den USA umsetzt, bereits Milliarden Dollar verdient. Ab 2014 laufen in den USA jedoch die ersten Patente für über 24 GVO-Sorten aus, zuerst für Roundup Ready-Soja.

 

Landwirte müssen nach Patentablauf keine Lizenzen mehr bezahlen. Die US-Sojaanbauer fürchten jedoch, dass sie Absatzprobleme auf Auslandsmärkten für GVO-Soja, dessen Patentschutz abgelaufen ist, bekommen könnten. Denn GVO-Produkte müssen z. B. in der EU zugelassen werden. Das Weigern der Ware könnte einen Preisverfall für US-Anbauer nach sich ziehen.

 

Um für einen rechtlich geordneten Übergang in die Zeit nach dem Auslaufen der Patente zu sorgen, haben kürzlich die 5 Saatgutkonzerne BASF, Bayer, DuPont, Pioneer Dow und Monsanto in den USA ein Abkommen geschlossen. Sie verpflichten sich darin, 3 Jahre vor Patentablauf anderen Züchtern Zugang zu ihren Patenten zu bieten und mindestens 4 Jahre nach Ablauf der Patente die rechtliche Verantwortung (z. B. Daten für die Registrierungsbehörden usw.) zu tragen.

 

Die Biotech-Industrie versucht mit allen Mitteln weiter die Hand auf dem Saatgut zu halten. Durch die Kombination mehrerer genetischer Merkmale in einer Sorte verlängern Saatgutkonzerne den Patentschutz. Um Farmer vom illegalen Nachbau patentgeschützter Sorten „abzuschrecken“, hat z.B. der weltweit zweitgrößte Saatgutkonzern DuPont Pioneer ehemalige Polizisten engagiert, die in Kanada Felder kontrollieren und ab 2013 auch in den USA.

 

In den USA ist mittlerweile unter den Farmern trotz der großen Verbreitung des GVO-Anbaus Ernüchterung eingetreten. Gründe sind unter anderem: Über 24 Glyphosat-resistente Unkräuter und Ungräser, hohe Saatgutpreise, Verlust an unternehmerischer Freiheit wegen Vertragsbindung, kein Mehrertrag, steigende Herbizidaufwendungen.  (Aus der aktuellen top agrar 1/2013)

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