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Glyphosat oder das Recht des Schaumschlägers

Ein Kommentar von Sönke Hauschild, Bauernverband Schleswig-Holstein: "Man sollte merken, wenn man ein totes Pferd reitet. Glyphosat in Muttermilch, Glyphosat im Bier, Glyphosat im Urin: Jede noch so dünne Meldung sorgte für ein Rauschen im Blätterwald.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Sönke Hauschild, Bauernverband Schleswig-Holstein:


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"Man sollte merken, wenn man ein totes Pferd reitet. Glyphosat in Muttermilch, Glyphosat im Bier, Glyphosat im Urin: Jede noch so dünne Meldung sorgte für ein Rauschen im Blätterwald. Die Bewertung durch das BfR und die EFSA, dass man den Grenzwert für Glyphosat wegen akuter Ungefährlichkeit sogar erhöhen könne, wurde ungläubig abgetan.


Doch irgendwann ist offenbar Schluss. Der Vergleich, dass Wurst und Glyphosat dieselbe krebserregende Wirkung haben, wurde schon belacht. Auch die „Bierposse“ sorgte für Lacher auf der falschen Seite. Doch nach der Meldung vom Montag durch die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass das Herbizid Glyphosat nicht krebserregend sei, schwenkten maßgebliche Medien um.


Medien haben offenbar eine bessere Spürnase für tote Pferde und hören irgendwann auf, sie zu reiten. NGOs dürfen dies nicht, denn daran hängt ihr Wesen und ihr Finanzkonzept. Dort ist man es leider schon gewohnt, dass Fakten keine Rolle spielen (siehe Bierstudie). Die Politik aber, maßgeblich Grüne und SPD, reiten tatsächlich das falsche Pferd.


Dass Fakten auch hier keine Rolle spielen, zeigt ein Twitter-Eintrag der SPD: „Wir bleiben dabei: Beim umstrittenen Düngemittel Glyphosat gilt für uns das Vorsorgeprinzip.“ Deshalb sei man gegen die Wiederzulassung. Wir Bauern können die SPD beruhigen. Als Düngemittel sind wir auch gegen Glyphosat...


Der Post von Ute Vogt beunruhigt. Immerhin ist die Bundestagsabgeordnete für eine „Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik“. Mit einer solchen Fachkenntnis ausgestattet, macht das eher Angst. Es zeigt aber auch, dass Fachkenntnis keine Rolle spielt, wenn man meint, auf dem richtigen Pferd zu sitzen. Einen ähnlichen Post gab es kürzlich bei den Grünen. Dort wurde behauptet, Landwirte würden massiv Antibiotika auf die Äcker kippen.

Es geht nicht um das Richtige, sondern darum, Recht zu bekommen. Es ist das Recht des Schaumschlägers. Hauptsache, man verwendet die richtigen Signalworte. Der Sinnzusammenhang ist egal. Wie wäre es, Massentierhaltung und Mais zu kombinieren? Oder Gentechnik und Großagrarier? Klingt so böse, das glaubt bestimmt jemand...


Zu guter Letzt daher ein Rat.


Liebe Frau Vogt: Das Pferd ist tot. Zeit abzusteigen."

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