Ein ursprünglich ostfriesisches Problem wird zum landesweiten Ärgernis in Niedersachsen: Graugänse vermehren sich aufgrund verbesserter Bedingungen und längerer Schonzeiten rasant und bringen die Ackerbauern zur Verzweiflung, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Vor allem in der Nähe großer Wasserflächen fallen die Tiere über Zuckerrüben-, Weizen- und sogar Maispflanzen her und hinterlassen deutliche Spuren. Auch die Kiesabbauregion mit vielen Teichen nördlich von Hildesheim ist ein Anziehungspunkt für Gänse.
Im Mai 2014 haben sie zwischen Sarstedt und Nordstemmen ganze Rübenäcker mit frisch aufgelaufenen Pflanzen vernichtet. Daraufhin suchten die betroffenen Landwirte Hilfe bei der Landesregierung, beim Umwelt- und beim Landwirtschaftsminister und beim Landkreis. Ein erster Kompromiss ist die für zwei Jahre geltende verlängerte Jagdzeit auf Graugänse vom 16. Januar bis 31. März. Allerdings sind die schlauen Tiere nur schwer zu bejagen, und auch erfahrene Jäger brauchen viel Geduld und Glück für einen Treffer.
Im Landkreis Hannover haben die gefräßigen Tiere auf einem ganzen Hektar Zuckerrüben abgefressen. Auch im Getreide haben sie ihre Spuren hinterlassen. Wenn sie sich in einer Wiese niederlassen, kann das Heu wegen der Verunreinigung durch Kot nicht mehr als Tierfutter verwendet werden. Einen finanziellen Ausgleich für die Landwirte gibt es nicht.
Petition eingereicht
Betroffene Landwirte haben beim nds. Landtag bereits eine Petition eingerecht, um die Bejagung der Gänse zu ermöglichen. (In einer früheren Version standen hier weitere Informationen, die die Betroffenen mit Verweis auf das laufende Verfahren aber nicht veröffentlicht sehen möchten.)