„Die Ferkelpreise ziehen an“, da ist sich Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW sicher. Schrittweise laufe der Ferkelabsatz seit drei Wochen etwas reibungsloser. „Allerdings lassen die mageren Mastschweineerlöse kein höheres Ferkelpreisniveau zu“, so der Fachmann. Er hofft, dass die Notierungen nun auch aus dem Tal der Tränen kommen und aufwärts zeigen.
Wie Greshake im Wochenblatt Westfalen-Lippe schreibt,stieg die Nordwest-Notierung in der zurückliegenden Woche um 1 Euro; nochmal 1 Euro werde jetzt hinzukommen. „Ob es mehr wird, hängt vom Mastschweinepreis am Mittwoch ab. Jedenfalls bestätigen sich jetzt die Scannerergebnisse aus dem Spätsommer 2014: Die Ferkel werden weniger, die Ferkelgruppen waren wochenweise etwas leichter und die Gewichtsdifferenzen etwas höher“, so der Berater.
Seiner Einschätzung nach steigt nun die Kaufbereitschaft der Mäster und die „Schnäppchenjäger“ unter den Ferkelkäufern wüssten, dass jetzt für weniger Geld nichts mehr zu bekommen ist. Andererseits fehle es an durchschlagenden Impulsen. „Sorge macht neuerdings wieder der Futterkostensektor. Soja ist ja angeblich weltweit reichlich geerntet worden, nur kommt davon in Europa nichts oder wenig an. Und billiges Getreide gibt es auch nicht mehr – der Export läuft zu gut“, so Greshake. Wer deshalb zu Tageskursen Futter kaufen muss, müsse schon ziemlich hart kalkulieren. Natürlich steckten die Ferkelerzeuger gerade im selben Dilemma und warteten umso dringlicher auf kostendeckende Erlöse. Davon sind sie nach Ansicht des Kammerberaters aber noch weit entfernt.
In Sachen „Ferkelherkunft“ zeichne sich unterdessen für ausländische Herkünfte eine praktikable Lösung ab, erklärt er weiter. Bei Mastschweinelieferungen muss vom 1. April an die Ferkelherkunft auf dem Lieferschein vermerkt werden – wahrscheinlich innerhalb der Standarderklärung. Für Schlachtschweine mit normalem Schlachtgewicht wird es laut Greshake wohl ausreichend sein, sie als „deutsch“ zu bezeichnen, wenn sie als ausländische Ferkel mit durchschnittlich unter 30 kg eingestallt wurden. Dann wird man von einer Mastdauer in Deutschland von mehr als vier Monaten ausgehen.